German Entertainment & Media Outlook 2024-2028

Fakten, Prognosen und Trends für 11 Segmente der Entertainment- und Medienbranche in Deutschland

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Werner Ballhaus
Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) bei PwC Deutschland
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Unterhaltungs- und Medienbranche erzielt deutliche Umsatzgewinne, muss aber mit sich abflachenden Wachstumsraten rechnen

Im Jahr 2023 erzielte die Branche ein Umsatzplus von knapp 5 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz stieg um 4,9 % auf 106,6 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Serviceumsätze der Telekommunikationsanbieter in Höhe von rund 32 Milliarden Euro. Sie werden erstmals in der Studienreihe im Segment Connectivity erfasst, um dem anhaltenden Trend zum digitalen Medienkonsum noch besser Rechnung zu tragen. Denn die digitalen Bereiche – seien es zum Beispiel Virtual und Augmented Reality, Videostreaming oder Onlinewerbung – sind und bleiben die wesentlichen Wachstumstreiber der Branche. Sie kompensieren Rückgänge in traditionellen Segmenten wie Fernsehen und TV-Werbung sowie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften. Neue Technologien wie generative künstliche Intelligenz unterstreichen dies und wirken sich massiv auf weite Teile der Branche aus. Dennoch hinterlässt die unsichere Wirtschaftslage ihre Spuren. Das Wachstum wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich abschwächen. Umso wichtiger wird es für die Branche, ihre Innovationskraft in neuen Geschäftsmodellen unter Beweis zu stellen.

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German Entertainment & Media Outlook 2024-2028 in Zahlen

,8 Mrd. €

Gesamtumsatz Unterhaltungs- und Medienbranche 2028

,9 Mrd. €

Umsatz durch Onlinewerbung 2028

,7 %

Datenkonsum durch Videos CAGR 2023-2028

,9 Mrd. €

Serviceumsätze durch Mobilfunk- und Festnetzdienste 2028

,3 %

Anteil von Fachmessen bei Liveevents (inkl. Livemusik, Kino) 2028

,2 %

CAGR 2023-2028 der Umsätze aus Fernsehen und TV-Werbung

,8 %

der Umsätze des PC-Spiele-Marktes werden 2028 aus Mikrotransaktionen sein

,79 €

durchschnittlicher Eintrittspreis von Kinotickets 2028

,0 %

Anteil von Livemusik am Musikmarkt 2028

Markt im Überblick

Im Jahr 2023 wuchs der Unterhaltungs- und Medienmarkt in Deutschland um 4,9 % und erzielte einen Gesamtumsatz von 106,6 Milliarden Euro – knapp 5 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Für 2024 ist bei einer gebremsten Wachstumsrate von 3,0 % ein Anstieg auf 109,8 Milliarden Euro zu erwarten. In den kommenden fünf Jahren liegt die durchschnittliche Wachstumsrate voraussichtlich bei 2,2 % und führt zu einem Gesamtumsatz von 118,8 Milliarden Euro im Jahr 2028.

30,3 Mrd. € Gesamtumsatz aus digitalen Bereichen

Solides Wachstum trotz getrübter Konsumlaune

Das Konsumverhalten in Deutschland bleibt stark von klassischen Medienangeboten geprägt. Nicht-digitale Segmente machten 59,3 % des Gesamtumsatzes (ohne Connectivity) aus und erwirtschafteten 44,2 Milliarden Euro. Das Wachstum fiel hier mit 3,6 % jedoch schwach aus. Anders die digitalen Bereiche: Mit einem Wachstum von 10,3 % stiegen die Umsätze auf 30,3 Milliarden Euro.

Mehr als 40 % des Gesamtumsatzes entfiel auf Vertriebserlöse – zum Beispiel durch den Verkauf von Büchern, Eintrittskarten und Streamingabos. Den zweitgrößten Block bildeten die Connectivity-Serviceumsätze der Telekommunikationsanbieter mit Umsatzanteilen von rund 30 %. Die Werbeerlöse machten 28,4 % aus, wuchsen jedoch mit 9,8 % am stärksten – vor allem durch Onlinewerbung.

Die stärksten Wachstumsraten verzeichneten die Segmente Kino (29,1 %), Virtual und Augmented Reality (23,9 %) und Internetvideo (19,5 %). Einbußen mussten traditionelle Segmenten wie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie Fernsehen und TV-Werbung hinnehmen.

18,9 Mrd. € Einnahmen aus Onlinewerbung

Aufholeffekte der Post-Pandemie-Ära klingen ab

Das zurückhaltende Konsumverhalten der Gesellschaft setzt sich aufgrund anhaltender wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten fort. Die Wachstumsraten sinken. Die nicht-digitalen Erlöse sinken auf rund 44 Milliarden Euro. Digitale Vertriebs- und Werbeerlöse steigen auf 33,2 Milliarden Euro.

Vertriebserlöse verzeichnen insgesamt ein Plus von 1,8 % und setzen rund 45 Milliarden Euro um. Connectivity-Umsätze steigen langsam um 1,3 % auf 32,6 Milliarden Euro. Eine höhere Dynamik zeigt sich im Werbemarkt: Hier legen die Umsätze deutlich zu um 6,3 % auf 32,2 Milliarden Euro.

Ein wesentlicher Umsatztreiber des Jahres ist die Onlinewerbung, die um 10,7 % auf 18,9 Milliarden Euro steigt. Zweistellige Wachstumsraten gibt es weiterhin in den Segmenten Internetvideo sowie Virtual und Augmented Reality. Die postpandemischen Aufholeffekte der Segmente Kino, Messen und Livemusik klingen hingegen ab.

37,8 Mrd. € an Werbeerlösen

Kurz vor dem Wendepunkt – Digitale Segmente schließen auf

Bis zum Jahr 2028 setzen sich Trends wie das stärkere Wachstum in digitalen Umsatzbereichen fort. Sie schließen fast zu den nicht-digitalen Anteilen auf, die mit 50,8 % noch knapp vorne liegen. Die Digitalisierung der deutschen Medienlandschaft schreitet immer weiter voran. 

Werbeerlöse überholen ab 2025 die Connectivity-Umsätze. Sie erreichen bis 2028 einen Umsatz von 37,8 Milliarden Euro und schließen stärker zu den langsamer wachsenden Vertriebserlösen auf.

Wachstumstreiber der Branche bleiben klar die digitalen Ökosysteme. Der digitale Anteil des Werbemarktes vergrößert sich auf über zwei Drittel. Neben dem anhaltenden Boom der Onlinewerbung bleiben Virtual und Virtual Reality sowie Internetvideo an der Spitze. Videospiele und E-Sport wachsen langsamer, bieten aber großes Potenzial für Werbetreibende. Der Umsatz in den Segmenten Fernsehen und TV-Werbung sowie Bücher, Zeitungen und Zeitschriften nimmt weiter ab.

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German Entertainment & Media Outlook 2024-2028

Zentrale Erkenntnisse aus den Segmenten

„Die deutsche Unterhaltungs- und Medienindustrie entwickelt sich auch die kommenden Jahre positiv – aber mit sich deutlich abflachenden Wachstumsraten. Die einzelnen Segmente weisen sehr unterschiedliche Entwicklungen und Dynamiken auf. Digitale Geschäftsmodelle und Liveerlebnisse wachsen weiterhin überproportional. Im internationalen Vergleich ist der Anteil der digitalen Geschäftsmodelle am Gesamtumsatz noch gering. Für Unternehmer ist es daher umso wichtiger, Geschäftsmodelle auf Ihre Zukunftsfähigkeit zu überprüfen.“

Werner Ballhaus,Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT) bei PwC Deutschland

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Die Methodik

Informationen aus zurückliegenden Jahren sind amtlichen Statistiken, den Daten von Wirtschaftsverbänden und ähnlichen Institutionen, sowie vertraulichen und eigenen Quellen entnommen. In manchen Fällen beziehen wir Auskünfte Dritter indirekt in die Aufbereitung des historischen Datenmaterials ein.

Es werden aktuelle Trends der Unterhaltungs- und Medienbranche analysiert und die diesen Trends zugrunde liegenden Faktoren identifiziert. Wir berücksichtigen insbesondere wirtschaftliche, demografische, technologische, institutionelle sowie verhaltens- und wettbewerbsbedingte Faktoren, die die einzelnen Segmente der Unterhaltungs- und Medienbranche beeinflussen.

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Global Entertainment & Media Sector Leader und Leiter Technologie, Medien, Telekommunikation, PwC Germany

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