Global Investor Survey 2024 – die wichtigsten Ergebnisse

PwC-Studie: Investor:innen sehen Beschäftigung nicht durch KI gefährdet

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Nadja Picard, Global Reporting Leader bei PwC Deutschland, und Dietmar Prümm, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Assurance bei PwC Deutschland

Nadja Picard
Global Reporting Leader bei PwC Deutschland
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Dietmar Prümm
Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Assurance bei PwC Deutschland
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Investor:innen-Befragung zu KI und mehr in Zeiten multipler Krisen

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Wirtschaft und die Gesellschaft rasant. Welche Chancen und Risiken sehen Investor:innen in der Technologie? Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung für sie in Zeiten schwächelnder wirtschaftlicher Entwicklung? Und worin sehen sie angesichts multipler geopolitischer Krisen die größten Risiken?

Mit diesen und weiteren Themen beschäftigt sich die vierte Ausgabe der Global Investor Survey von PwC, für die wir 345 Investor:innen und Analyst:innen aus 24 verschiedenen Ländern und Regionen befragt haben. Die wichtigsten Ergebnisse der Befragung lesen Sie im Folgenden.

Die Studie im Überblick

Mehr und mehr Investor:innen setzen auf KI: 73 Prozent der Befragten finden, ihre Portfoliounternehmen sollten die Technologie in größerem Maße als bisher einsetzen. Denn von KI versprechen sie sich eine größere Produktivität und höhere Umsätze (je 63 Prozent Zustimmung) sowie eine bessere Profitabilität (62 Prozent).

Bemerkenswert: KI wird, so die Meinung der Investor:innen, nicht zulasten der Beschäftigten gehen. Ein knappes Drittel (32 Prozent) erwartet sogar, dass der Personalbestand mit künstlicher Intelligenz um fünf oder mehr Prozent wachsen wird. Etwa genauso viele (31 Prozent) gehen davon aus, dass der KI-Einsatz den Personalbestand allenfalls geringfügig reduzieren wird. Um möglichen Beschäftigungsrisiken entgegenzuwirken, regen knapp drei Viertel der Befragten (74 Prozent) ihre Portfoliounternehmen an, Upskilling-Maßnahmen für Mitarbeiter:innen umzusetzen.

Cyberrisiken und geopolitische Konflikte sind die größten Bedrohungen

Welche Veränderungen prägen die Portfoliounternehmen aktuell? Auch hier dürfte sich der vermehrte KI-Einsatz niederschlagen – 71 Prozent der Befragten nennen Technologie als relevanten Veränderungstreiber. Regulierungsdruck spielt für knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) eine große Rolle, auch veränderte Kund:innenpräferenzen (61 Prozent) und Unsicherheiten bei den Lieferketten (60 Prozent) sind aus Sicht der Investor:innen relevante Faktoren.

Cyberrisiken und geopolitische Konflikte sind nach Meinung der Befragten aktuell die größten Risiken für Unternehmen – je 36 Prozent der Befragten nennen sie. 30 Prozent der Anleger:innen sehen im Klimawandel eine starke oder sehr starke Bedrohung für ihre Portfoliounternehmen in den kommenden zwölf Monaten.

Verhalten optimistisch sind die Investor:innen mit Blick auf die globale wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten angeht: Knapp die Hälfte (49 Prozent) der in Deutschland aktiven Befragten rechnet mit Wachstum. Nur noch ein gutes Drittel der Befragten ist wegen der makroökonomischen Situation besorgt – im Jahr 2022 lag dieser Wert noch auf einem Allzeithoch von 62 Prozent. Und wegen der Inflation machen sich sogar nur noch 31 Prozent der Investor:innen Sorgen; 2022 waren es 67 Prozent, ebenfalls ein Rekordwert.

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Global Investor Survey 2024

Investor:innen belohnen Klimaschutz, stabile Lieferketten und Krisenresilienz

Ein weiteres Befragungsergebnis lautet: Die Investor:innen wollen, dass Unternehmen mehr in den Klimaschutz investieren, und drei von vier Befragten würden ihre Investments in solche Unternehmen aufstocken. Sogar 80 Prozent würden eher in ein Unternehmen investieren, dessen Lieferketten resilient sind. Und die Fähigkeit, generell mit Krisen umzugehen, ist für fast neun von zehn Investor:innen (86 Prozent) entscheidend.

Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeitsreporting mit Mängeln

Knapp drei von vier befragten Investor:innen (73 Prozent) fordern, das Nachhaltigkeitsreporting von Unternehmen müsse einen Detailgrad erreichen, der dem der finanziellen Berichterstattung entspricht. Beim Status quo der Nachhaltigkeitsberichterstattung sehen viele Befragte immer noch Verbesserungsbedarf: So gehen 44 Prozent davon aus, dass Nachhaltigkeitsberichte in großem Maße ungestützte Angaben enthalten – das entspricht in etwa dem Wert der Vorjahre.

Verschiedene Quellen

Bei Investmententscheidungen sind für Investor:innen besonders die spezifische Investorenkommunikation (61 Prozent) und der direkte Dialog mit den Unternehmen (57 Prozent) wichtig. Ebenfalls relevant, wenngleich in geringerem Maße, sind für sie Daten zur Unternehmensführung (40 Prozent) und zu Innovationen (37 Prozent).

„Unternehmen werden durch die von KI verursachten Produktivitätssteigerungen und der Art, wie sie diesbezüglich ihre Betriebsorganisation anpassen, auf den Prüfstand gestellt.“

Nadja Picard,Partnerin und Global Reporting Leader bei PwC Deutschland

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Global Investor Survey 2024

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Die Methodik

Für diese Ausgabe des Global Investor Survey hat PwC im September 2024 345 Investor:innen und Analyst:innen in 24 Ländern und Regionen befragt. Unter den Teilnehmern waren hauptsächlich Portfolio-Manager:innen (21 Prozent), Analyst:innen (21 Prozent) und Chief Investment Officers (23 Prozent). Gut die Hälfte (52 Prozent) verfügte über mehr als zehn Jahre Branchenerfahrung.

53 Prozent der Teilnehmer:innen sind für Organisationen tätig, die Assets im Wert von mehr als 10 Milliarden US-Dollar verwalten. Das Spektrum der befragten Organisationen ist groß: Es reicht von einem verwalteten Assetvolumen von weniger als 500 Millionen bis zu mehr als einer Billion Dollar.

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WP StB Nadja Picard

WP StB Nadja Picard

Partnerin, Global Reporting Leader, Sustainability Services, PwC Germany

Dietmar Prümm

Dietmar Prümm

Mitglied der Geschäftsführung und Leiter Assurance, PwC Germany

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