06 Februar, 2018
Die Automatisierung der Arbeitswelt bedroht in Deutschland deutlich mehr Jobs als in anderen entwickelten Ländern. Zu diesem Schluss kommt die Studie „Will robots really steal our jobs?“, für die PwC die Zukunft der Arbeitsmärkte in 29 Volkswirtschaften untersucht hat.
Der Analyse zufolge sind hierzulande bis 2035 rund 37 Prozent aller heutigen Arbeitsplätze potenziell gefährdet – während es über alle betrachteten Länder hinweg 30 Prozent sind. Grund dafür sind die vielen Industriearbeitsplätze in Deutschland. Diese sind durch die Automatisierung vergleichsweise leicht zu ersetzen.
„Dem Reflex, die Digitalisierung zu bremsen, aus Angst vor Jobverlusten, sollten Unternehmen und mit ihnen Politik und Gesellschaft widerstehen. Stattdessen sollten sie die Transformation aktiv beschleunigen. Viel riskanter als eine schnelle Verbreitung neuer Technologien, ist das Ausbleiben neuer Technologien.“
Im Zuge der Digitalisierung verschwinden nicht nur alte Jobs, es entstehen auch neue. Die Automatisierung wird zu höherer Produktivität und damit zu mehr Wachstum und zusätzlichen Jobs führen. Regierung und Unternehmen sollten gemeinsam daran arbeiten, die Weichen für den Arbeitsmarkt der Zukunft zu stellen. Neben der Förderung von gezielter Aus-, Fort- und Weiterbildung wird es zudem darauf ankommen, dass in Unternehmen ein Kulturwandel stattfindet, damit die Potenziale der Mitarbeiter voll ausgeschöpft werden können.
Die Auswirkungen der Automatisierung weichen laut Studie von Land zu Land stark voneinander ab. Vergleichsweise sicher sind die Arbeitsplätze in Ländern, die bei der Digitalisierung ihrer Wirtschaft weit vorangekommen und deren Arbeitskräfte überdurchschnittlich gut ausgebildet sind. Die größten Probleme drohen hingegen in stark industriell geprägten Ländern mit einem eher unterdurchschnittlichen Bildungsniveau. So stehen in diesen Ländern bis 2035 der Prognose zufolge bis zu 44 Prozent aller heutigen Jobs zur Disposition.