Gutachten zur Zuverlässigkeit der Erdgasinfrastruktur in Deutschland

PwC-Analyse 2025: Risikoszenarien für die deutsche und europäische Versorgung

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Nicolas Deutsch
Director bei PwC Deutschland
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Sicherheit und Resilienz der Erdgasversorgung

Die Widerstandsfähigkeit der Gasversorgung in Deutschland und Europa steht mit dem umfänglichen russischen Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 in besonderem Fokus. Gemeinsam mit weiteren Partnern hat PwC deshalb die Sicherheit und Resilienz der deutschen und europäischen Erdgasversorgung bis zum Jahr 2035 untersucht. Der Fokus lag darauf, zu analysieren, ob die aktuellen Infrastrukturen und die Diversifizierung ausreichend sind, um auch bei extremen Schocks, wie dem Ausfall von Pipelines oder LNG-Kapazitäten, eine stabile Gasversorgung sicherzustellen. Die Untersuchung berücksichtigt dabei auch die zunehmenden Klimaschutzanstrengungen, einschließlich der möglichen Umwidmung von Infrastrukturen hinzu Wasserstoff.

„Unsere Analyse zeigt die potenziellen Auswirkungen auf Preise und die Auslastung von Infrastrukturen durch gravierende Störungen der Gasversorgung. Grundsätzlich gilt: Die deutsche Versorgung ist auch bei Störungen resilient.“

Nicolas Deutsch,Director bei PwC Deutschland

Die Analyse im Überblick

Die deutschen und europäischen Energiemärkte – hier der Markt für Erdgas – sind auch bei extremen Störszenarien langfristig resilient und sicher. Jedoch zeigten die Modellierungen des Gutachtens, dass unmittelbar nach einer Störung teils massive Auswirkungen auftreten können. Grundsätzlich erholen sich die Märkte im Modell innerhalb von fünf Jahren und erreichen meist innerhalb eines Jahrzehnts das Niveau vor der Krise. Je nach Szenario steigen in Nordwesteuropa die Auslastungen von Pipelines und LNG-Anlagen auf nahezu 100 %. Dabei kommt Deutschland eine Schlüsselrolle als Transitland zu, Störungen in nördlichen oder südlichen Lieferwegen können zu infrastrukturellen Engpässen und Preissteigerungen führen. Ab 2030 wird aufgrund einer abnehmenden europäischen Gasnachfrage ein Rückgang der LNG-Auslastung auf etwa 50 % prognostiziert.

Wichtig bei der Interpretation ist aber, dass der Modellansatz von einem rationalen Handeln aller Marktakteure sowie von „perfekter Voraussicht“ im Sinne einer vollständigen Informationslage über Art und Dauer der Krise ausgeht. In der Realität können die Auswirkungen deutlich über die Ergebnisse hinausgehen – so können aufgrund irrationaler Entscheidungen und „Schockverhaltens“ am Markt auch kurzfristige Nachfrage- und Preiseffekte auftreten.

Handlungsfelder für mehr Sicherheit und Resilienz

Vor diesem Hintergrund und ausgehend von den Auswirkungen der verschiedenen Risikoszenarien wurden sieben strategische Handlungsfelder identifiziert:

Monitoring und Zusammenarbeit

Umfassende Informationen und regelmäßige Resilienzmessungen sind essenziell zur Krisenbewältigung auf europäischer Ebene. Dazu gehört auch die Überprüfung der Infrastrukturleistung in Extremsituationen und eine abgestimmte Vorgehensweise bei Pipelineumwidmungen zu Wasserstoff.

„In unserer Analyse haben wir strategische Handlungsfelder identifiziert, um die Widerstandsfähigkeit des Energiemarktes nachhaltig zu stärken. Von besonderer Bedeutung sind das umfassende Monitoring und die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene, um die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur in Krisensituationen zu bewerten und eine einheitliche Vorgehensweise sicherzustellen.“

Josephine Neuhaus,Studienautorin und Manager bei PwC Deutschland

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Die Methodik

Im Rahmen des Gutachtens, welches PwC gemeinsam mit den Partnern Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI), Prognos und der Deutschen Energie-Agentur (dena) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) durchgeführt hat, wurden sieben Risikoszenarien modelliert und analysiert.

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