Beschleunigte Investitionen in den Klimaschutz lohnen sich

PwC-Studie 2024: Investitions- und Energiekosten der Energiewende

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Henry Otto
Leiter Energy Consulting bei PwC Deutschland
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Ganzheitlicher Blick auf die Kosten der Energiewende notwendig

Mit dem „Green Deal“ hat die Europäische Union (EU) ambitionierte Klimaschutzziele festgelegt, um Europa bis zum Jahr 2050 treibhausgasneutral (THG-neutral) zu gestalten. Die deutsche Politik möchte dieses Ziel – für Deutschland – bereits bis 2045 erreichen. Eine der größten Herausforderungen auf dem Weg zur THG-Neutralität sind die enormen Kosten: Diverse Wirtschaftsforschungsinstitute und energiewirtschaftliche Organisationen schätzen, dass sich allein für Deutschland die notwendigen Investitionen in die Energiewende auf mehrere Billionen Euro summieren.

Ein ganzheitliches Zukunftsszenario, also eine umfassende Gesamtrechnung, muss auch die jährlichen Energiekosten einbeziehen. Um einen ganzheitlichen Blick auf die Gesamtkosten der Energiewende zu ermöglichen, haben die PwC-Expert:innen – basierend auf bestehenden Studien – eigene Berechnungen im Klimaschutzcockpit von PwC durchgeführt und die Investitions- und Energiekosten der Verbrauchssektoren (Privathaushalte, Industrie, Verkehr sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen – kurz: GHD – sowie Landwirtschaft und kommunale Liegenschaften), aber auch Kosten für Erzeugung und Netze (Sektor Energiewirtschaft) analysiert.

Die PwC-Analyse zeigt warum es notwendig ist die Energiewende in Deutschland zu beschleunigen und wie dies gelingen kann. Denn eine Beschleunigung ist nötig zur Erreichung der Klimaschutzziele. Die Ergebnisse der Analyse unterstützen bestehende Argumente zur strategischen Planung und Umsetzung der THG-Neutralität bis 2045.

Zum Download der Studie

Die Studie im Überblick

Die PwC-Analyse zeigt, dass höhere beziehungsweise schnellere Investitionen in den Klimaschutz zu niedrigeren Energiekosten führen – natürlich in Abhängigkeit von der Menge der eingesparten Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen). In der nachfolgenden Grafik zeigt der graue Pfad die notwendige Reduktion der THG-Emissionen bis zur THG-Neutralität im Jahr 2045. Ein schnelleres Tempo der Investitionen unterstützt die Erreichung des Pfades.

Infografik:  Entwicklung der THG-Emissionen - PwC

Die Expert:innen von PwC haben bei ihrer Klimakostenanalyse für Deutschland zwei Szenarien miteinander verglichen:

  • Ein Weiter-wie-bisher-Szenario: Deutschland behält das bisherige Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Dekarbonisierung bei – mit der Folge, dass die von der hiesigen Politik gewünschte THG-Neutralität bis 2045 nicht erreicht wird.
  • Ein Beschleunigter-Klimaschutz-Szenario: Deutschland investiert mehr und schneller in die Energiewende als bisher – mit dem Ergebnis, dass Deutschland bis 2045 wirklich treibhausgasneutral werden kann.

Ist die Energiewende wirklich teurer?

Unsere Analyse zeigt, dass die aggregierten Gesamtkosten für eine emissionsneutrale Energieversorgung im Jahr 2045 – bei einem Betrachtungszeitraum bis 2050 – mit etwa 13,2 Billionen Euro nicht höher sind als die Kosten im Weiter-wie-bisher-Szenario mit geschätzten 13,3 Billionen Euro. Die aggregierten Gesamtkosten liegen sogar leicht darunter!

Zudem unterscheiden sich die beiden Berechnungsszenarien auch bezüglich des Kostenmixes. Im Beschleunigter-Klimaschutz-Szenario entstehen Investitionskosten von rund 5,3 Billionen Euro, während es im Weiter-wie-bisher-Szenario nur circa 3,9 Billionen sind. Jedoch sind die aggregierten Energiekosten bis 2050 im Beschleunigter-Klimaschutz-Szenario mit 7,9 Billionen Euro viel geringer als die 9,4 Billionen im Weiter-wie-bisher-Szenario.

Infografik: Gesamtkosten für eine CO₂-neutrale Energieversorgung im Jahr 2045 - PwC

Die volkswirtschaftlichen Vorteile durch einen beschleunigten Klimaschutz in Deutschland steigen von Jahr zu Jahr an. Bereits im Jahr 2045 lassen sich die jährlichen Kosten in diesem Szenario um zehn Milliarden Euro reduzieren, also auf 450 Milliarden Euro von 460 Milliarden Euro bei einem „Weiter wie bisher“. Damit ist klar: Beschleunigte Investitionen in den Klimaschutz lohnen sich – auch ökonomisch.

Anreize an den richtigen Stellen setzen und Akzeptanz fördern

Die Klimakostenanalyse unserer Studie zeigt, dass Klimaschutz langfristig lohnenswert ist. In der Studie haben wir die fünf aus unserer Sicht wichtigsten „Energiewende-Beschleuniger“ skizziert. Dabei folgende drei Top-Prioritäten: Ganz oben in der Prioritätenliste steht, dass die Politik klare und verlässliche Rahmenbedingungen entwickeln muss. Wenn Investoren motiviert sein sollen, mehr Geld als bisher für die Energiewende bereitzustellen, brauchen sie bestmögliche Planungssicherheit bezüglich der Kosten, Steuern und Umlagen sowie realistische Aussichten auf angemessene Renditen. Zudem sollten die Rahmenbedingungen auf maximale Umsetzungsgeschwindigkeit bei Klimaschutzmaßnahmen und CO2-Vermeidung zielen.

Dann folgt der Aufbau von staatlichen und privaten Anker-Kreditgebern für die Energiewirtschaft als Top-2-Priorität. Planbare Lösungen wie die finanzielle Unterstützung z.B. durch staatliche Bürgschaften (die im optimalen Fall kein Geld kosten) oder durch Kapital aus Fonds oder Pensionskassen sind je nach Sektor sogar besser geeignet als zinsvergünstigte Kredite, um die schnelle Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem zu ermöglichen und zu verstärken. Top-3-Priorität: Zu guter Letzt wäre es sehr förderlich, wenn der Staat Investoren zinsgünstige und/oder zinsfreie Kredite bereitstellen würde.

„Wer bei der Energiewende nur auf die Investitionskosten blickt, übersieht einen wesentlichen Kostentreiber – die Energiekosten. Heutige Investitionen in den Klimaschutz zahlen sich langfristig durch niedrigere Energiekosten aus.“

Nicolas Deutsch,Director bei PwC Deutschland

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Die Methodik

Die Studie ist eine volkswirtschaftliche Analyse basierend auf bestehenden Studien zu den Kosten der Energiewende und eigenen Berechnungen mit dem Klimaschutzcockpit von PwC.

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