22 Januar, 2018
Den wachsenden Herausforderungen im Markt wollen viele kommunale Energieversorger mit Kooperationen begegnen. Das gilt insbesondere mit Blick auf Digitalisierung und Verkehrswende. Gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) haben wir deshalb das aktuelle Marktumfeld in der Energiewirtschaft sowie strategische Handlungsoptionen analysiert. Unsere Umfrage unter Geschäftsführern und Vorständen von Energieversorgern zeigt: Ergebnisse in allen klassischen Wertschöpfungsstufen geraten zunehmend unter Druck.
Für die konventionelle Erzeugung existiert im aktuellen Marktumfeld kaum ein Geschäftsmodell. Die regenerative Erzeugung wird zwar positiver gesehen, der intensive Wettbewerb mit Finanzinvestoren und branchenfremden Marktteilnehmern resultiert allerdings in rückläufigen Renditen, die viele Energieversorger in Hinblick auf die zunehmenden Risiken nicht mehr als ausreichend erachten.
Der Energiehandel ist ebenfalls geprägt von einer steigenden Wettbewerbsintensität. Im Vertrieb werden aktuell (noch) vergleichsweise stabile Renditen erwirtschaftet. Jedoch werden die Digitalisierung und der spürbar steigende Wettbewerb auch hier mittelfristig den Rationalisierungsdruck erhöhen.
Im regulierten Netzbereich, dem Ergebnis- und Werttreiber deutscher EVUs, werden aufgrund künftig weiter sinkender kalkulatorischer Eigenkapitalzinsen, durch den klimaschutzinduzierten Um- und Ausbau der Energieinfrastrukturen und durch steigenden Regulierungsdruck abnehmende Ergebnisbeiträge erwartet.
„Die Erschließung neuer Geschäftsfelder lässt sich aufgrund der Risikoteilung und des beidseitigen Know-How Transfers am effektivsten in Kooperationen bewältigen.“