16 Februar, 2023
Plattformen und ihre Nutzung sind seit Jahren ein fester Bestandteil unseres Alltags. Wir tauschen uns täglich über Social-Media-Kanäle aus und haben jederzeit Zugang zu Waren und Dienstleistungen über E-Commerce-Plattformen. Zur Interaktion mit Kunden setzen Unternehmen entsprechende Lösungen ein, die den Austausch von Informationen und die Abwicklung von Transaktionen ermöglichen. Die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung noch beschleunigt, als es darum ging, Kunden auch „hinter verschlossenen Türen“ zu bedienen. Neue oder erweiterte Plattformen etablierten sich im Markt.
Unserer Befragung von 1.296 Teilnehmer:innen aus 53 Ländern zufolge betreibt ein Unternehmen heute durchschnittlich vier verschiedene Plattformen. Dies verdeutlicht das Potenzial für betrügerische Aktivitäten. Und es ist nicht verwunderlich, dass sich die Täter:innen rasch auf die sich bietenden Möglichkeiten eingestellt haben und unnachgiebig neue Sicherheitslücken identifizieren, die es für ihre Zwecke auszunutzen gilt.
der weltweit befragten Unternehmen verzeichneten in den vergangenen zwei Jahren einen Betrugsfall – dies ist der höchste Wert in der 20-jährigen Geschichte unserer globalen Umfrage zum Thema Wirtschaftskriminalität.
der betroffenen Unternehmen wurden dabei Opfer von Plattform-Fraud.
Mit mehr als drei Viertel aller Vorfälle stellen manipulierte Transaktionen die häufigste Art von Plattform-Fraud dar. Und während unsere Studie auf die erhöhte Besorgnis der Unternehmensleitung über die Zunahme solcher Angriffe hinweist, zeigt sie auch ein allgemeines Unverständnis über die Risiken auf, denen Unternehmen ausgesetzt sind. Was also können Unternehmen tun, um resilienter zu werden und sich vor Plattform-Faud zu schützen?
Plattform-Fraud ist Führungssache und erfordert eine integrierte, unternehmensweite Strategie zur Stärkung der organisatorischen Resilienz.
Eine wirksame Strategie und vorausschauendes Handeln sind notwendig, um Betrugsfälle aufzudecken, zu untersuchen und zu bekämpfen – denn die Folgen können verheerend sein.
Eine Bewertung der Risiken sowie die Einrichtung wirksamer Kontrollen und Prozesse verringern die Angriffsmöglichkeiten. Die Angemessenheit der Maßnahmen zum Schutz der Unternehmensplattformen muss dabei regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden.
Unternehmen müssen ihr Umfeld kennen und wissen, wie sie mit Risiken umgehen können – insbesondere auch, wie sie neuen Erscheinungsformen begegnen können, die bislang noch nicht auf ihrem Radar waren.
„Weniger als die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass sie über gute Kenntnisse des Risikoumfelds ihres Unternehmens verfügen. Um resilienter zu werden und sich vor Angriffen zu schützen, müssen Unternehmen Plattform-Fraud in ihrer unternehmensweiten Risikostrategie einbeziehen.“