Ein Interview mit Uwe Rittmann. Warum er sich Zeit seines Berufslebens auf inhabergeführte mittelständische Unternehmen fokussiert hat? „Aus Passion“, sagt Uwe Rittmann. Deshalb blickt er angesichts eines mehr als schwierigen und unsicheren Umfeldes durchaus mit Sorge darauf, dass die Nachfolgegeneration ihr Engagement für das eigene Unternehmen auf den Prüfstand stellt. Einerseits. Denn andererseits nimmt er ebenso wahr, dass sich unternehmerisches Handeln auf sehr unterschiedliche Art und Weise zeigen kann und das Erfolgsmodell Familienunternehmen sich wandelt, aber nicht verschwinden wird.
Über Uwe Rittmann: Der gebürtige Westfale Uwe Rittmann startete seine Berufslaufbahn nach einem BWL-Studium in Münster bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO, wo er die Examina zum Wirtschaftsprüfer und Steuerberater absolvierte. 2011 übernahm er die Leitung des Düsseldorfer Standortes von PwC, 2018 übernahm er die Leitung des Geschäftsbereiches Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC Deutschland.
Was fasziniert Sie an Familienunternehmen?
Uwe Rittmann: Innovationsfähigkeit, Mut, Zuversicht und Tatkraft – diese Eigenschäften prägen die Unternehmerinnen und -unternehmer, die ich kenne. Davor habe ich Respekt, das begeistert mich. Ich möchte für keine andere Kundengruppe arbeiten. Und habe das, nebenbei bemerkt, auch nie getan.
Seit vielen Jahren beraten und begleiten Sie Familienunternehmen. Was hat sich in dieser Zeit verändert?
Rittmann: Die meisten Stichworte sind bekannt und betreffen Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt: Globalisierung, Digitalisierung, Technologisierung, Individualisierung und jetzt verstärkt die geopolitischen Themen. Dazu kommen der demographische Wandel, eine zunehmende Regulierungsdichte und eine Debatte über den Standort Deutschland.
Bei den Familienunternehmen beobachte ich – auch bedingt durch die genannten Entwicklungen – fundamentale Veränderungen rund um die Nachfolge: Eine familieninterne Nachfolge ist kein Automatismus mehr. Immer mehr Unternehmerfamilien stellen sich die Frage: „Sind wir noch der richtige Gesellschafter?“
Bedeutet diese Entwicklung das Aus für das deutsche Erfolgsmodell Familienunternehmen?
Rittmann: Nein, keineswegs. Denn der unternehmerische Drive bleibt erhalten. Viele Unternehmerfamilien entscheiden sich für den Weg aus der Geschäftsführung in ein Kontrollgremium und übernehmen Verantwortung im Beirat oder Aufsichtsrat. Andere holen sich (Private Equity)-Investoren ins Haus, um transformatorische Herausforderungen anzugehen. Bei einer kompletten Veräußerung wird das Vermögen weiterhin unternehmerisch investiert.
Warum ist PwC ein guter Partner für Familienunternehmen?
Rittmann: Wir betrachten nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Inhaberebene. Inhaberstrategische Fragestellungen haben immer Auswirkungen auf das Unternehmen und umgekehrt. Unsere rund 4.000 Mitarbeitenden durchlaufen eine spezielle Ausbildung für die Beratung von Familienunternehmen, um diese Wechselwirkungen zu verstehen.
Wir haben eine eigene Akademie für Familienunternehmen – die INTES; regionale Nähe durch 20 über ganz Deutschland verteilte Niederlassungen; ein weltweites Netzwerk – und 25 Jahre Erfahrung, von denen unsere Kunden profitieren.
Deshalb bin ich überzeugt, dass die Geschichte noch weit über unser 25-jähriges Jubiläum fortgesetzt wird, auch wenn ich selbst dann irgendwann nicht mehr dabei bin. Die Familie, das Unternehmen und wir. Seit 25 Jahren und für die nächsten 25 Jahre.
Leitungsteam Familienunternehmen und Mittelstand und Standortleiter Frankfurt, PwC Germany
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Alke Fiebig
Leitungsteam Familienunternehmen und Mittelstand und Leiterin Steuern Hamburg, PwC Germany
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Dr. Andreas Focke
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