Newsletter zum Maschinen- und Anlagenbau
Ausblick 2025
2025: Krisenjahr für den deutschen Maschinenbau – Wie kann die Branche den Abwärtstrend stoppen?
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau steht vor einem seiner schwierigsten Jahre. Pessimistische Wirtschaftsprognosen, rückläufige Umsätze und steigende Personalkosten drücken auf die Stimmung in der Branche. Das PwC Maschinenbau-Barometer lässt kaum Raum für Optimismus: Wenn nicht entschlossen gehandelt wird, droht eine Verstetigung der Krise.
Wirtschaftliche Abwärtsspirale
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft sind trüb:
der befragten Entscheider:innen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau erwarten eine Verschlechterung der deutschen Konjunktur – ein Rekordwert in zehn Jahren der Erhebung.
Besonders alarmierend: Die Umsatzprognose für die Gesamtbranche liegt bei -5,6 %, ein Tiefpunkt, der nur während der Coronapandemie unterboten wurde. Lediglich noch ein Viertel der von uns befragten Entscheidungsträger glaubt an eine positive Wachstumsentwicklung.
Die Lage wird durch die schwache globale Konjunktur verschärft. Zwar sind die Erwartungen an die Weltwirtschaft weniger negativ als für Deutschland, doch auch hier zeigen sich die Entscheider:innen verunsichert: Ein Drittel blickt pessimistisch auf die internationale Entwicklung, während 36 % unentschlossen sind.
Diese Zahlen verdeutlichen die tiefgreifende Unsicherheit – sowohl mit Blick auf die Binnenkonjunktur als auch auf die für die Branche so wichtigen internationalen Märkte.
Kostensteigerungen: Der unsichtbare Druck
Der Kostendruck wird 2025 weiter zunehmen. Besonders die Personalkosten entwickeln sich zur Achillesferse der Branche:
der Befragten erwarten eine Steigerung der Personalkosten, im Durchschnitt um 4,4 %.
Auch bei anderen Kostenfaktoren bleibt die Lage angespannt. 40 % der Unternehmen rechnen mit steigenden Ausgaben für Rohstoffe und Vorprodukte, während 34 % höhere Energiekosten erwarten. Die durchschnittlich prognostizierte Erhöhung liegt bei 5,6 % für Rohstoffe und 7,2 % für Energie.
Produktivität im Sturzflug
Die Kapazitätsauslastung ist mit 84,8 % alarmierend niedrig. Diese Entwicklung weist auf eine Produktivitätskrise hin, die durch zögerliche Investitionen und ineffiziente Strukturen noch verschärft wird. Bereits jetzt geben lediglich 19 % der Unternehmen an, für 2025 steigende Investitionen zu planen – ein klares Zeichen für die Zurückhaltung in unsicheren Zeiten.
Ist die Branche bereit für den Wandel?
Die strukturellen Herausforderungen – vom regulatorischen Umfeld bis zum Kostendruck – sind keineswegs neu. Doch die aktuelle Kombination aus geopolitischer Unsicherheit, nachhaltiger Transformation und einer nachlassenden globalen Nachfrage hat den Druck erhöht. Hier fehlt es häufig an mutigen Entscheidungen, um notwendige Veränderungen voranzutreiben. Insbesondere die geringe Bereitschaft, in neue Technologien und Prozesse zu investieren, könnte sich langfristig negativ auswirken. Möglicherweise ist dies auch einer abwartenden Haltung geschuldet, die nach den politischen Richtungsentscheidungen im ersten Quartal 2025 endet.
Fazit: Ohne Kurswechsel droht Stillstand
Das Jahr 2025 könnte für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau zur Bewährungsprobe werden. Unternehmen, die an alten Strukturen festhalten, riskieren, im Wettbewerb abgehängt zu werden. Eine konsequente Neuausrichtung ist unvermeidlich: Effizienzsteigerungen, gezielte Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie eine strategische Personalpolitik sind entscheidend, um den Abwärtstrend zu stoppen.
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Dr. Thomas Wolf
Senior Manager I Business Development Industrial Manufacturing Tel.: +49 170 2208102 t.wolf@pwc.com

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