Innovationskraft freisetzen, um Gesundheitskrise zu verhindern: Warum sich Nachhaltigkeit auch für Krankenhäuser lohnt

23 März, 2023

Öffentlicher Druck für nachhaltiges Wirtschaften im Gesundheitswesen steigt / Klimakrise und Fachkräftemangel gefährden Gesundheitssysteme / Gegensteuern durch Nachhaltigkeit: Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für effiziente ESG-Maßnahmen in Kliniken

Düsseldorf, 23. März 2023

Krankenhäuser stehen von intern und extern unter Druck: Fachkräfte sind rar, Strukturvoraussetzungen sind zu erfüllen, die Kosten steigen, Ambulantisierung und Digitalisierung schreiten voran und der Markt konsolidiert sich weiter. Dazu kommen unsichere Zukunftsperspektiven durch die geplante Krankenhausreform. Somit drängt sich die Frage auf, wie Maßnahmen mit dem Fokus Nachhaltigkeit parallel angegangen und finanziert werden können.Doch der Klimawandel schreitet ungeachtet dessen voran.

Der Weltklimarat mahnt, deutlich stärkere Gegenmaßnahmen gegen den Klimawandel zu unternehmen. Denn er hat gravierende Folgen für die menschliche Gesundheit. Extremwetter-Erscheinungen nehmen weltweit zu und belasten Menschen physisch sowie psychisch. Indirekte gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels sind Allergien und Infektionskrankheiten durch veränderte Ökosysteme. Deshalb muss sich gerade auch der Gesundheitssektor, der als wesentlicher CO₂ Emittent, zum Beispiel durch Energieverbrauch, Transporte und Narkosegase, zu dieser Krise beiträgt, verändern. 

Gleichzeitig tritt ab 2025 die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ein, die auch Kliniken verpflichtet, ihre Emissionen und Gegenmaßnahmen zu reporten. Nachhaltiges Handeln wird damit zur zwingenden Notwendigkeit, auch für Krankenhäuser. Warum sich Nachhaltigkeit auch für Krankenhäuser lohnt, beleuchtet das vorliegende Impulspapier von PwC Deutschland.

Globale Gesundheitswirtschaft verursacht 4,4 Prozent der weltweiten Emissionen

„Der Gesundheitssektor, der häufig als nachhaltig per se betrachtet wird, ist dies in keinem Fall. Die globale Gesundheitswirtschaft trägt 4,4 Prozent zu den weltweiten Emissionen bei. Die deutsche Gesundheitswirtschaft verantwortet 5,2 Prozent der nationalen Emissionen, verursacht bspw. durch Energieverbrauch, Transporte und Narkosegase.“

Michael Burkhart, Leiter Gesundheitswirtschaft bei PricewaterhouseCoopers Deutschland

Um Krankenhäuser auf dem Weg zu nachhaltigem Wirtschaften zu unterstützen, hat PwC Deutschland ein Impulspapier herausgegeben. Dieses beleuchtet die für Krankenhäuser relevanten Faktoren für Environmental Social und Governance (ESG).

„Noch immer herrscht die Meinung vor, Nachhaltigkeit sei eine Investition ohne Rendite. Doch auch im Krankenhaus kann Nachhaltigkeit nutzenstiftend umgesetzt werden.“

Fabian Schülke, Director Krankenhausberatung bei PwC Deutschland

„Warum sich Nachhaltigkeit auch für Krankenhäuser lohnt“ zeigt auf, wie politische und gesellschaftliche Entwicklungen die Thematik weltweit vorantreiben, angefangen von der Tatsache, dass 82 Prozent der weltweit Investierenden ESG als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie erwarten, bis hin zum EU-Lieferkettengesetz und der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Anhand detaillierter Erhebungen stellen die Expert:innen dar, welche Bereiche den größten Anteil an den Treibhausgasemissionen eines Krankenhauses ausmachen.

Strategisch anhand ESG-Schlüsselthemen ausrichten, Gesundheitskrise verhindern

Kernstück der Publikation sind explizit für Krankenhäuser zusammengestellte ESG-Maßnahmen und deren Nutzen. Dazu gehören kurz- und mittelfristige Kostensenkungen, bspw. zur Reduktion von Sonderabfällen. Im Hinblick auf steigende Energiepreise kann sich zudem eine autarke Energieversorgung lohnen. Auch die Versorgungssicherheit ist elementar, wie die pandemiebedingten Lieferkettenengpässe zeigten.

Ein weiteres Schlüsselthema ist der sich gerade auch im Gesundheitswesen zuspitzende Fachkräftemangel. Krankenhäuser, die sich nachhaltig und umweltbewusst positionieren, sind für viele Arbeitnehmende attraktiver und sichern sich somit einen Vorsprung auf dem Arbeitsmarkt.

Durch Klimakrise, Biodiversitätsverlust und globale Umweltschäden steuert unsere Gesellschaft auf eine Gesundheitskrise zu. Ein Drittel aller weltweiten Hitzetode ist bereits auf den Klimawandel zurückzuführen, in Europa verursacht Feinstaub rund 800.000 Todesfälle pro Jahr. Verschiedene Erkrankungen tauchen aufgrund der klimatischen Veränderungen bereits häufiger auf. All dies stellt die Krankenhäuser schon jetzt und in den kommenden Jahren verstärkt vor anspruchsvolle Aufgaben.

Berichterstattung, Gütesiegel und Thinktank für planetare Gesundheit

Ein separates Kapitel widmet das Impulspapier der Vorstellung von Initiativen und Praxisbeispielen in Deutschland. Thematisiert werden unter anderem das vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ins Leben gerufene Projekt KLIK green und das ebenfalls vom BUND verliehene Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“, außerdem Recycling- und Ressourcen-Initiativen in Kliniken, regenerative Energiesysteme und klimaschonende Narkosegase. Auch „KLUG“, die Deutsche Allianz für Klimawandel und Gesundheit e.V., mit ihrem „Thinktank“ für planetare Gesundheit wird vorgestellt.

ESG-Beispiele aus Krankenhäusern sind das Recycling von Plastik und OP-Besteck, klimaschonende Anästhesiegase, regenerative Energiesysteme sowie der Umgang mit Lebensmittelverschwendung.

Das aktuelle Thema der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), welche im Januar 2023 in Kraft getreten ist, und die damit einhergehenden verschärften Anforderungen für Unternehmen im Gesundheitswesen werden ebenfalls behandelt.

Zehn konkrete ESG-Handlungsfelder erleichtern Krankenhäusern den Start 

Ein Kurzkapitel des PwC-Impulspapiers stellt einen systematischen Ansatz vor, mit dem die Krankenhausführung auf Nachhaltigkeit geprüft und langfristig ESG-konform ausgerichtet werden kann. Dazu benennt das Dokument zehn konkrete Handlungsfelder, mit denen Kliniken die Transformation in Richtung Nachhaltigkeit aktiv vorantreiben können. 

Neben der Verankerung auf Führungsebene und der Einbindung von Mitarbeitenden, regen die PwC-Expert:innen unter anderem an, Beschaffungsprozesse zu überdenken und die Messbarkeit der Maßnahmen sicherzustellen. Da Investor:innen zunehmend die Nachhaltigkeitsberichterstattung in den Blick nehmen, sind auch kleinere Krankenhäuser gefragt, entsprechende Informationen zu veröffentlichen und transparent zu kommunizieren. 

Die zahlreichen Beispiele sollen dazu inspirieren, eigene Strategien, Projekte und Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit zu entwickeln. Das Impulspapier „Warum sich Nachhaltigkeit auch für Krankenhäuser lohnt“ steht kostenlos als Download zur Verfügung.

Über PwC: 

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure

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Barbara Bossmann

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