29 Nov 2023
Berufliche Möglichkeiten in der Metropolregion Nürnberg werden gut bewertet / Automobilindustrie als Arbeitgeber beliebt / Jüngere Generation optimistischer als die ältere / Vertrauen in die Transformationsfähigkeit der Branche / Politik und Unternehmen müssen ihre Hausaufgaben machen
Nürnberg, 29. November 2023
Wie schätzen die Menschen in der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) die Zukunft der heimischen Automobilzulieferindustrie ein? Eine aktuelle Bevölkerungsumfrage der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland gibt Antworten. Die gute Nachricht zuerst: 46 Prozent der 18- bis 29-Jährigen glauben an ihre Zukunftsfähigkeit, 48 Prozent von ihnen sehen die Mobilitätswende sogar als Chance für die Branche. Zeitgleich haben 37 Prozent aller Befragten Zweifel daran, dass die Automobil- und Zulieferindustrie die Herausforderungen der kommenden Jahre meistern kann: Ein Streitpunkt ist und bleibt die Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Das sind einige Ergebnisse der Bevölkerungsumfrage „Zukunftsfähigkeit der Automobilindustrie“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland unter 500 Einwohnern:innen in der Metropolregion.
Vor allem die jüngeren Altersklassen haben einen optimistischen Blick auf die Zukunft. 95 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 93 Prozent der 30- bis 39-Jährigen bewerten das Job-Angebot, die Karrieremöglichkeiten und die Arbeitsplatzsicherheit in der EMN als „sehr gut“ bzw. „eher gut“. Ideale Branchen für Berufseinsteiger sind aus Sicht der Befragten die IT- und Softwareentwicklung (17 Prozent) gefolgt von der Automobil- und Zulieferindustrie (11 Prozent).
Zahlen des Transformationsnetzwerks „transform_EMN“ zufolge sind in Nordbayern rund 500 Unternehmen ansässig, die als Zulieferer stark von der Automobilindustrie abhängig sind. Als Arbeitgeber genießen sie ein durchaus positives Image, wie die PwC-Umfrage zeigt. Knapp zwei Drittel (65 Prozent) der Teilnehmenden könnten sich demnach vorstellen, in der Branche zu arbeiten.
„Dass gerade die junge Generation optimistisch in die Zukunft blickt und die für Nordbayern so wichtige Automobil- und Zulieferindustrie positiv bewertet, ist eine erfreuliche Nachricht. Nahezu alle Branchen in Nordbayern leiden unter Fachkräftemangel und haben zugleich große Transformationsherausforderungen vor sich. Vor allem in Zukunftsfragen rund um die Digitalisierung und Nachhaltigkeit können junge motivierte Arbeitskräfte ihre PS auf die Straße bringen und den Erfolg in den kommenden Jahren mitgestalten.“
Eine treibende Kraft der notwendigen Transformation ist die Mobilitätswende. Der Weg dorthin ist gesäumt von Herausforderungen, die die Automobil- und Zulieferindustrie meistern muss. Aus Sicht der Menschen in der Region Nürnberg belasten vor allem die steigenden Energiepreise (56 Prozent), aber auch der Fachkräftemangel (49 Prozent) und Lieferengpässe (49 Prozent) die Unternehmen. Um die Mammutaufgaben zu bewältigen, fordern die befragten Bürger:innen die Unternehmen auf, ihre Hausaufgaben zu machen. An die Branche gewandt, appellieren sie an den Erfindergeist, der die Automobilindustrie hierzulande so stark gemacht hat. Die Weiterentwicklung alternativer Technologien wie Gas oder Wasserstoff erhoffen sich 53 Prozent. 49 Prozent wünschen sich mehr Forschung. Auch die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren hin zu E-Fuels (41 Prozent) und ein intensiverer Wissensaustausch mit anderen Technologieunternehmen (36 Prozent) werden gefordert.
„Die Ergebnisse zeigen, dass der Automobil- und Zulieferindustrie in unserer Region die Kompetenz zugeschrieben wird, die Transformation aus eigener Kraft voranzutreiben. Nur so wird es gelingen, die rund 100.000 Arbeitsplätze in Zukunft zu sichern. Auch wenn der Schritt weg vom Verbrennungsmotor zunächst die Komplexität im Antriebsstrang des Fahrzeugs reduziert, ist die fortschreitende Technologisierung eine Chance, um neue Betätigungsfelder zu besetzen.“
Bei der Frage, welche Maßnahmen die Politik ergreifen sollte, um die Branche gezielt zu unterstützen, wird die „Förderung von Fachkräftezuzug“ (36 Prozent) direkt nach „Steuersenkungen“ (41 Prozent) und dem „Abbau von Bürokratie“ (52 Prozent) genannt. 57 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass ausländische Fachkräfte die Lücke füllen können. Die Zustimmung ist bei der jüngeren Generation sogar noch höher: 82 Prozent der 18- bis 29-Jährigen können sich vorstellen, den Fachkräftebedarf durch Zuwanderung zu decken. Mit zunehmendem Alter sinkt der Wert auf 41 Prozent.
Insgesamt zeigt die PwC-Umfrage, dass die Automobil- und Zulieferindustrie trotz der zahlreichen Herausforderungen ein hohes Ansehen in der Metropolregion genießt. Gut ein Drittel (35 Prozent) der Befragten vertrauen auf ihre positive Entwicklung in der Zukunft.
„Dennoch wünschen sich 47 Prozent der Menschen mehr Diversifikation und damit eine verstärkte Ansiedlung anderer Industrien. Was es jetzt braucht, ist eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure in Nordbayern – also Wirtschaft, Politik und Wissenschaft –, damit die Branche zukunftsfähig und weiter ein Motor für die Metropolregion Nürnberg bleibt.“
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 364.000 Mitarbeitende in 151 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
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