Maschinenbauer in Baden-Württemberg blicken trotz großer Verunsicherung optimistischer auf das neue Jahr 2023

23 Januar, 2023

PwC Maschinenbau-Barometer für Baden-Württemberg: Erwartungen für das Jahr 2023 deutlich positiver im Vergleich zum Bundesdurchschnitt / Umsatzerwartungen für die Gesamtbranche trotz höchster Auslastung negativ / Größte Herausforderung ist der Fachkräftemangel

Stuttgart, 23. Januar 2023 

Das aktuelle PwC Maschinenbau-Barometer aus dem 4. Quartal 2022 zeigt, dass die Führungskräfte des baden-württembergischen Maschinen- und Anlagenbaus die Lage der Branche deutlich positiver einschätzen, als der Bundesdurchschnitt: 17 Prozent der befragten Entscheider:innen blicken optimistisch auf die nächsten zwölf Monate, deutschlandweit tun das nur noch elf Prozent. Hauptgrund für die Sorge sind die steigenden Kosten. Gleichzeitig nimmt die Verunsicherung zu: Die Hälfte der Befragten (Vorquartal: 40 Prozent) aus der Region trauen sich nicht mehr, eine Einschätzung über die wirtschaftliche Entwicklung abzugeben. 

„Die baden-württembergischen Maschinenbauer scheinen weniger Angst vor stark steigenden Kosten zu haben. Wir haben hier im Ländle eine hohe Dichte an den sogenannten Hidden Champions. Für Innovationsführer ist es immer einfacher, die Materialpreissteigerungen weiterzureichen, denn ihre Kunden brauchen die Maschinen und wollen die besten. Wenn sich Lieferkettenprobleme jetzt etwas verbessern, können Aufträge mit alter Preisstruktur zügiger abgearbeitet und die beobachteten Einkaufspreissteigerungen über neue Aufträge schnell an den Markt weitergegeben werden.“

Marcus Nickel, Standortleiter von PwC in Stuttgart

Volle Auftragsbücher, Fachkräftemangel bremst Wachstum

So ist für die baden-württembergischen Maschinenbauer auch nicht der steigende Kostendruck das Wachstumshindernis Nummer 1, sondern der Fachkräftemangel, den 90 Prozent als größte Herausforderung angeben. Und dabei sind die Auftragsbücher prall gefüllt. Bestellungen und Preise befinden sich auf Rekordniveau und befeuern die Kapazitätsauslastung. In Baden-Württemberg liegt die durchschnittliche Auslastung bei 95,8 Prozent, der höchste Wert bundesweit.

„Die Auftragsbücher lassen Investitionen in Fachpersonal zu, aber das ist rar und schwer zu finden. Es entsteht also ein gegenläufiger Effekt: Volle Auftragsbücher können aufgrund von Personalmangel nicht abgearbeitet werden und deshalb müssen Umsatzprognosen konservativer ausfallen.“

Marcus Nickel, Standortleiter von PwC in Stuttgart

Negative Umsatzerwartung und steigender Kostendruck

Auch in Baden-Württemberg liegt die Umsatzprognose für die Gesamtbranche auf dem tiefsten Stand der letzten zwei Jahre. 43 Prozent schätzen die Umsatzentwicklung für 2023 negativ ein, im Vorquartal waren das nur 13 Prozent. Für das eigene Unternehmen rechnen aber immerhin noch 49 Prozent mit einer positiven Umsatzentwicklung. 

Die Gründe für die negative Umsatzerwartung liegen auf der Hand und in den multiplen Krisen: Inflation, gestörte Lieferketten, steigende Preise für Energie, Rohstoffe und Vorprodukte. In Baden-Württemberg rechnen 84 Prozent der Befragten mit steigenden Gesamtkosten (bundesweit: 78 Prozent). 

„Das ist natürlich nicht überraschend. Dennoch verblüffend in diesem Zusammenhang ist, dass die Einschätzung in Baden-Württemberg signifikant optimistischer ist als bundesweit. Das könnte auch an den hier ansässigen, starken mittelständischen Unternehmen liegen, die aufgrund von regionalem Sourcing weniger von Rohstoffknappheit und fragilen Lieferketten betroffen sind.“

Mathias Franke, Senior Manager Advisory Deals bei PwC Deutschland

Über die Studie

Das PwC Maschinenbau-Barometer ist die Auswertung einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. 120 Entscheider:innen aus Deutschland wurden befragt, davon 30 aus Baden-Württemberg.

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. 

Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

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Corinna Freudig

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PwC Communications, PwC Germany

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