04 Oktober, 2023
Ebenso wie der Klimawandel stellt die Biodiversitätskrise eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar / Biodiversitätsverlust besonders im urbanen Raum deutlich spürbar / Immobilienwirtschaft trägt mit Versiegelung und Ressourcenverbrauch direkt zu diesen Verlusten bei / Trotz einer Vielzahl möglicher Gegenmaßnahmen steht das Thema Biodiversität derzeit nur bei wenigen Unternehmen auf der Agenda
Frankfurt am Main, 4. Oktober 2023
Die Immobilienwirtschaft ist einer der größten Treiber des weiter voranschreitenden Biodiversitätsverlustes. Gründe dafür sind der enorme Ressourcenverbrauch zur Materialherstellung sowie die großräumige Flächenversiegelung. Die PwC-Studie „Natur ist unser Kapital – Biodiversität: Ein unterschätztes Thema in der Immobilienwirtschaft?“ zeigt auf, dass eine Umkehrung des Biodiversitätsverlusts ohne die Beteiligung der Immobilienwirtschaft nicht möglich ist. Neben einer umfassenden Untersuchung des aktuellen Forschungsstandsund und der daraus folgenden Regulatorik werden Praxisbeispiele gegeben, wie die Immobilienwirtschaft einen positiven Beitrag leisten kann.
Zudem wurden im Rahmen der Studie Experteninterviews mit Projektentwickler:innen, Garten- und Landschaftsarchitekt:innen, Architekt:innen sowie einer Stiftung für Nachhaltigkeit und Naturschutz zur Ermittlung von Handlungsempfehlungen geführt. Des Weiteren wurde eine zweite Gruppe befragt, um den Status quo des Einbezugs von Biodiversität in Objektstrategien zu bestimmen. Dazu wurden mit verschiedenen Stakeholdern der deutschen Immobilienwirtschaft, insb. Asset Manager, Gespräche geführt, wie sie derzeit Biodiversitätsstrategien in ihrem täglichen Geschäft berücksichtigen.
„Die Klima- und die Biodiversitätskrise sind eng miteinander verbunden. Nicht nur die veränderte Flächennutzung, Übernutzung von Ressourcen und Verschmutzung setzen die Lebensräume von Pflanzen und Tiere zunehmend unter Druck, auch ganze Ökosysteme sind u.a. aufgrund von steigenden Temperaturen gefährdet. Das gilt besonders für den urbanen Raum. Städte heizen sich durch die Bildung von Wärmeinseln auf. Die gute Nachricht: Die Immobilienwirtschaft kann hier auch mit kleineren Maßnahmen einen großen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten.“
Der Druck von Seiten der Politik und Regulatorik wird sich demnächst erhöhen. Eine Tendenz zur Verschärfung der Vorgaben – insbesondere zur Umsetzung des Beschlusses der internationalen Staatengemeinschaft von Montreal von Dezember 2022 – ist deutlich erkennbar. Die EU-Biodiversitätsstrategie bis 2030 und das Global Biodiversity Framework legen klare Vorgaben zur Begrenzung des Flächenverbrauchs fest. Zwar wurden die Vorgaben in der EU-Taxonomie-Verordnung zuletzt für die Immobilienwirtschaft immer weiter aufgeweicht, dennoch deutet vieles darauf hin, dass die Anforderungen angezogen werden. Auch die Anforderungen an die Berichterstattung steigen stetig.
„Die Förderung von Biodiversität im urbanen Raum kann kostengünstig umgesetzt werden – je nachdem, wie stark man sich engagieren will. Entscheidend ist, dass Biotope miteinander vernetzt werden. Gerade auf den größeren Liegenschaften von Unternehmen finden sich oftmals ungenutzte Areale, die durch eine entsprechende Gestaltung leicht zu einer Steigerung der Biodiversität beitragen können. Bereits heute lässt sich erkennen, dass biodiversitätsfördernde Maßnahmen – etwa durch eine verbesserte Aufenthaltsqualität oder Kosteneinsparungen bei Kühlungen – zu einer Aufwertung der Immobilie führen und somit ein Wertsteigerungspotenzial in sich bergen.“
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.