06 Februar, 2023
Das Projekt „Pathways to Paris“ von PwC Deutschland und WWF Deutschland hat drei praxisnahe Werkzeuge entwickelt, die Unternehmen und Finanzakteure bei dem für die Transformation wichtigen Dialog strukturiert unterstützen.
Berlin, 06. Februar 2023
Die Transformation der Wirtschaft bedeutet: Raus aus der Komfortzone. Veränderung ist nicht leicht. Staat, Unternehmen und Finanzakteure müssen rund sechs Billionen Euro investieren, damit Deutschland bis 2045 klimaneutral wird. Um dies zu unterstützen, haben der WWF Deutschland und PwC Deutschland praxisnahe Lösungsansätze für die Finanzierung der Transformation entwickelt: Sie sollen einen strukturierten, konstruktiven Dialog zwischen Unternehmen und Finanzinstituten ermöglichen. Im Rahmen des Projektes „Pathways to Paris“ sind die Werkzeuge im engen Austausch mit 90 Unternehmen aus der Industrie und Finanzwirtschaft entstanden. Die „Toolbox“ steht kostenfrei unter www.pathwaystoparis.com zur Verfügung.
„Auch nach dem Weltwirtschaftsforum in Davos klafft die Lücke zwischen den politischen Klimazielen und dem tatsächlichen Fortschritt, die Wirtschaft zu dekarbonisieren. Klima-, Natur-, Energiekrise, Inflation, Ressourcenknappheiten und unterbrochene Lieferketten verlangen eine integrierte Antwort und eine systematische sowie zukunftsorientierte Neuausrichtung. Die Transformation darf nicht hinten anstehen.“
Noch fehlt es in der Breite an Klarheit, etwa in Form von konkreten Umsetzungsszenarien für verschiedene Sektoren oder konkret definierten Meilensteinen auf dem Weg zur Netto-Null.
„Unternehmen müssen klimarelevante Daten offenlegen und einen Zugang für Finanzakteure schaffen. Transparente und relevante Informationen und Daten sind die Sollbruchstelle für die Finanzierung der Transformation. Ohne sie wird die Transformation nicht gelingen, sie sind das Fundament für den nachhaltigen Umbau.“
Investoren und Finanzierer müssen verstehen, welche Innovationen und Technologien nötig sind und deren Potenziale für einen erfolgreichen Transformationspfad beurteilen.
In den vergangenen zwei Jahren hat „Pathways to Paris“ praxisnahe Werkzeuge entwickelt, die Unternehmen und Finanzakteure unterstützen, den für die Transformation wichtigen Dialog strukturiert und lösungsorientiert zu führen. Die „Toolbox“ enthält:
Der tatsächliche Fortschritt unternehmerischer Transformation wird erst über klare Indikatoren bewertbar, die nicht nur den Status quo, sondern auch Elemente wie Klimaziele sowie Transformations- und Investitionspläne beinhalten. Ebenfalls einfließen müssen die individuelle Struktur des Unternehmens sowie die konkrete Einschätzung technologischer Maßnahmen des Sektors. Die Transformationsindikatorik besteht aus sektorübergreifenden und -spezifischen Kennzahlen (KPI), die Finanzinstituten helfen sollen, fundierte Investitions- und Finanzierungsentscheidungen im Sinne der Transformation treffen zu können.
Neun Orientierungsrahmen ergänzen die Transformationsindikatorik und fassen die erforderlichen Maßnahmen zum Dekarbonisieren zusammen. Sie helfen Finanzmarktakteuren, die technischen und strukturellen Anforderungen an die Transformation im Kontext des Sektors nachzuvollziehen. So können Unternehmen und Finanzakteure verschiedene Transformationsstrategien diskutieren, Investitionsbedarfe identifizieren und Meilensteine definieren.
Seit dem vergangenen Frühjahr können Unternehmen mit dem Transformationstool in drei einfachen Schritten die eigenen Pläne zur Emissionsreduktion ausarbeiten. Das Tool erstellt zunächst einen sektorspezifischen Transformationspfad, mit dem die Mindestanforderungen einer Paris-kompatiblen Emissionsreduktion besser verstanden werden können. Im zweiten Schritt können Unternehmen die Wirkungen und Kosten verschiedener Reduktionsmaßnahmen erproben und ihre Effekte grafisch visualisieren. Abschließend können sie mit dem Tool die Umsetzung der gewählten Maßnahmen in einer Roadmap planen und die notwendigen Investitionen für den Transformationsplan im Zeitverlauf bewerten. Pro Sektor steht eine Auswahl relevanter Maßnahmen zur Verfügung, um als Unternehmen die eigenen Emissionen schrittweise auf Null zu reduzieren.
Ein Praxisleitfaden begleitet Unternehmen auf ihrem Transformationspfad. Er beschreibt konkrete Vorgehensweisen unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Transformation auf Unternehmensebene. Er zeigt die einzelnen Schritte auf und was es bei der Transformationsplanung zu berücksichtigen gilt. Eine Übersicht zeigt dazu, welche Initiativen für Klimazielsetzungen vor allem in Deutschland bereits bestehen und wo deren Grenzen und Chancen liegen.
Mit dem Projekt „Pathways to Paris“ bieten der WWF Deutschland und PwC Deutschland eine Plattform, auf der Realwirtschaft, Finanzsektor und Wissenschaft den notwendigen Diskurs zur Transformation und deren Finanzierung führen. Seit Mai 2021 haben sich 50 realwirtschaftliche Unternehmen sowie 40 Asset Owner und Manager, Banken, Pensionskassen und Versicherungen beteiligt. Sie arbeiteten in zehn Arbeitsgruppen zu den emissionsintensivsten Sektoren in Deutschland, beispielsweise Herstellung von Stahl, Automobilindustrie oder Wohnungswirtschaft.
„Pathways to Paris“ wird sich in den nächsten Schritten auf die Fragestellung konzentrieren, wie eine geeignete Dateninfrastruktur aussieht, die alle Akteure mit entscheidungsrelevanten Informationen versorgt. Wie müssen wissenschaftlich fundierte Transformationspläne aufgesetzt werden, damit diese als Teil dieser Dateninfrastruktur möglichst leicht anwendbar und zu verstehen sind? Wie sorgt ein guter Datenbestand zu Transformation-fördernden Kapitalentscheidungen?
„Pathways to Paris“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Der WWF Deutschland ist Teil der internationalen Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF). Seit über 50 Jahren arbeitet das WWF-Netzwerk rund um den Globus daran, die Umweltzerstörung zu stoppen und eine Zukunft zu gestalten, in der Mensch und Natur in Einklang miteinander leben. In mehr als 100 nationalen und internationalen Projekten setzt sich der WWF Deutschland aktuell für den Erhalt der biologischen Vielfalt und unserer natürlichen Lebensgrundlagen ein. Mehr als 500.000 Förderinnen und Förderer unterstützen ihn dabei.
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 327.000 Mitarbeitende in 152 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.