Laut der weltweiten PwC Studie „Hopes & Fears“ glauben drei Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland an den Erhalt ihres Arbeitsplatzes im nächsten Jahr. Deutschland belegt beim Thema Jobsicherheit im internationalen Vergleich den zweiten Platz. / Die Mehrheit der Erwerbstätigen wünscht sich jedoch eine bessere Bezahlung. / KI-Anwendungen sind noch kein fester Bestandteil des Arbeitsalltags in Deutschland werden aber vermehrt als Chance wahrgenommen.
Düsseldorf, 25. Juni 2024
In kaum einem anderen Land weltweit empfinden Erwerbstätige ihre Arbeitsplätze als so sicher wie in Deutschland. Trotz der aktuellen Konjunkturschwäche sind 73 Prozent zuversichtlich, dass ihr Job in den nächsten zwölf Monaten sicher ist. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit knapp hinter Spitzenreiter Katar (74 Prozent) und vor China (72 Prozent). Es folgen Indien mit 71 Prozent und Österreich mit 70 Prozent. Besonders sicher gelten in Deutschland der öffentliche Dienst (82 Prozent) und das Gesundheitswesen (79 Prozent). In der Branche Energie, Versorgung und Ressourcen sind es dagegen nur 65 Prozent. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der diesjährigen Ausgabe der globalen Studie „Hopes and Fears“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.
Die Studie, für die 56.600 Arbeitnehmer:innen in 50 Ländern weltweit – darunter 2.050 in Deutschland – befragt wurden, zeigt auch, dass Erwerbstätige in Deutschland im Großen und Ganzen mit ihrer Arbeit zufrieden sind: Sechs von zehn geben an, glücklich beschäftigt zu sein. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland bei der Arbeitszufriedenheit im Mittelfeld.
Bei den Anforderungen an ihren Job steht für Erwerbstätige in Deutschland das Gehalt an erster Stelle. 87 Prozent halten diesen Aspekt für wichtig. Der Anteil derer, die sich fair bezahlt fühlen, liegt allerdings um 16 Prozentpunkte niedriger. Entsprechend wünschen sich Erwerbstätige von ihrem Arbeitgeber vor allem mehr Geld. 52 Prozent möchten eine Bezahlung, die ihre Leistung stärker widerspiegelt. Mit deutlichem Abstand folgt eine bessere Work-Life-Balance (41 Prozent). Das Thema Gehaltserhöhung ist für 42 Prozent so dringend, dass sie es in den nächsten zwölf Monaten an ihre:n Chef:in herantragen wollen. Weitere 27 Prozent haben vor, den Arbeitgeber zu wechseln.
„Unsere Studie zeigt, dass die Vergütung für Erwerbstätige nach wie vor eine zentrale Rolle spielt, während Themen wie Work-Life-Balance aktuell scheinbar weniger Priorität haben. Angesichts des Fachkräftemangels ist es für Unternehmen deshalb wichtig, die finanziellen Wünsche ihrer Mitarbeiter:innen ernst zu nehmen und wo möglich Anpassungen vorzunehmen.“
Eine weitere wichtige Anforderung der Deutschen an ihre Arbeit ist die räumliche und zeitliche Flexibilität. Für 65 Prozent der Befragten ist dies wichtig. Beim Thema Flexibilität spielt das Homeoffice eine wichtige Rolle. Fast die Hälfte der Erwerbstätigen in Deutschland (48 Prozent) kann inzwischen von unterwegs oder von zu Hause arbeiten. Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Besonders verbreitet ist Remote Work hierzulande in der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche mit 78 Prozent, deutlich seltener im Gesundheitswesen mit 24 Prozent. Wer remote arbeiten kann, tut dies in der Regel auch. Die Mehrheit (60 Prozent) setzt dabei auf eine Mischung aus Arbeit in Präsenz und Remote Work. Weitere 26 Prozent arbeiten komplett remote, in der Generation Z sind es sogar 34 Prozent. Auch Workation, also Remote Work aus dem Ausland, ist bei den 18- bis 27-Jährigen besonders beliebt. 76 Prozent derjenigen, die aus der Ferne arbeiten können, haben in den vergangenen zwölf Monaten Workation genutzt. Bei den Babyboomern sind es nur sieben Prozent.
Neben neuen Arbeitsmodellen beeinflusst auch der technologische Wandel die Erwerbstätigen. 37 Prozent mussten lernen, neue Tools oder Technologie für ihre Arbeit zu nutzen. Überfordert fühlen sich aber nur wenige. 78 Prozent sind bereit, sich auf neue Arbeitsweisen einzustellen. 22 Prozent nutzen zum Beispiel bereits mindestens einmal pro Woche generative KI-Tools wie ChatGPT oder Dall-E beruflich. Besonders verbreitet ist dies in der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche mit 41 Prozent. Im internationalen Vergleich nutzen deutsche Erwerbstätige generative KI-Tools eher selten. Deutsche, die KI beruflich nutzen, erwarten sich davon in den nächsten zwölf Monaten vor allem Effizienzgewinne – 63 Prozent glauben daran. Weitere 57 Prozent versprechen sich eine geringere Arbeitsbelastung. Diejenigen, die KI nicht nutzen, tun dies vor allem aus Mangel an Anwendungsmöglichkeiten – dies ist bei 32 Prozent der Fall. Weitere 15 Prozent wissen nicht, wie sie generative KI-Tools einsetzen können und bei elf Prozent verbietet der Arbeitgeber den Einsatz sogar.
„Die große Mehrheit der Erwerbstätigen ist offen für neue Methoden und Technologien. Für Unternehmen ist es deshalb nun entscheidend, ihren Mitarbeiter:innen rasch innovative Technologien zur Verfügung zu stellen und die richtigen Kompetenzen zu vermitteln, die sie benötigen, um den zukünftigen Markterfolg zu sichern.“
Die internationale Studie „Hopes and Fears“ basiert auf einer Online-Befragung von 56.600 Erwerbstätigen aus 50 Ländern weltweit. In Deutschland wurden 2.050 Erwerbstätige befragt. Die Umfrage wurde im März 2024 durchgeführt.
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