Net Zero Economy Index 2024: Globale Dekarbonisierungsrate von 1,02 % stagniert auf beunruhigendem Niveau / Um die globale Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, ist eine Dekarbonisierungsrate von 20,4 % pro Jahr erforderlich / Fossile Brennstoffe dominieren trotz Rekordanstieg der erneuerbaren Energien
Alle Downloads zu dieser Pressemitteilung
Studien-PDF
Düsseldorf, 08. Oktober 2024
Die niedrige Dekarbonisierungsrate von 1,02 % im Jahr 2023 droht die Gewinne aus dem Wachstum erneuerbarer Energien zunichtezumachen. Zu diesem Ergebnis kommt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in der diesjährigen Ausgabe ihres „Net Zero Economy Index“. Die Studie verzeichnet den geringsten Rückgang des CO₂-Ausstoßes seit 2011. Zugleich ist die erforderliche Dekarbonisierungsrate, um die globale Erwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts auf 1,5 °C zu begrenzen, auf 20,4 % pro Jahr angestiegen (im Vorjahr: 17,2 %). Zum Vergleich: Die höchste jährliche Dekarbonisierungsrate, die je von einem G20-Land erreicht wurde, betrug 11,08 % in Frankreich im Jahr 2014.
Der Fortschritt stagniert zu einer Zeit, in der die globalen Temperaturen gefährlich nahe an das 1,5-Grad-Ziel heranrücken: 2023 lagen die Temperaturen durchschnittlich 1,43 °C über dem vorindustriellen Niveau.
„Eine Überschreitung von 1,5 °C ist wahrscheinliche Realität. Selbst um die Erwärmung auf 2 °C zu begrenzen wäre ein jährliche Dekarbonisierungsrate von 6,9 % erforderlich. Ein Quantensprung aus heutiger Sicht.“
Laut Schätzungen des IPCC würde die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 statt 2 °C bis Mitte des Jahrhunderts 8,1 bis 11,6 Billionen USD an Schäden vermeiden.
Doch es gibt auch positive Entwicklungen: Im vergangenen Jahr wurde ein weiterer Rekordanstieg der erneuerbaren Energiekapazität verzeichnet, wobei die gesamte installierte Kapazität laut World Energy Outlook 2023 der Internationalen Energieagentur von 2022 bis 2023 um 14 % auf 3.870 Gigawatt stieg. Setzt sich der Trend fort, könnte sich die Kapazität erneuerbarer Energien in den nächsten fünf Jahren demnach fast verdoppeln und Kohle bis 2025 als größte Stromquelle weltweit überholen. Ein Lichtblick, aber kein Grund zur Entwarnung: Denn trotz dieses Fortschritts übertrifft das Wachstum der Energienachfrage weiterhin den Ausbau erneuerbarer Energien. Damit bleiben fossile Brennstoffe die dominierende Energiequelle.
„Wirtschaftliche Herausforderungen wie Inflation, geopolitische Spannungen und steigende Zinssätze erschweren die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Dem müssen wir entschlossen mit Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und Nachfragemanagement entgegentreten.“
Im Fokus der Studie steht auch die Diskrepanz zwischen entwickelten und sich entwickelnden Nationen. Im Jahr 2023 verringerten die G7-Länder ihren CO₂-Ausstoß um 5,31 %, während die sieben größten Schwellenländer (E7, Brasilien, China, Indien, Indonesien, Mexiko, Russland, Türkei) einen Anstieg von 0,04 % verzeichneten. Hier sind nach dem im Pariser Abkommen verankerten „Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung“ vor allem die führenden Industriestaaten in der Pflicht, weniger entwickelte Länder bei der Energiewende finanziell und technologisch zu unterstützen. Der Net Zero Index 2024 zeigt eindrücklich: Die Zeit zum Handeln ist jetzt.
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 364.000 Mitarbeitende in 151 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.