Unternehmen sehen sich gut vorbereitet auf CSRD / Nachhaltigkeit rückt häufig ins Zentrum der Unternehmensstrategie / Datenqualität und Personalressourcen bereiten noch Probleme
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Düsseldorf, 8. Juli 2024
Die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) verpflichtet Unternehmen von öffentlichem Interesse mit mehr als 500 Mitarbeitenden seit dem 1. Januar 2024 über ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten zu berichten. In den kommenden Jahren wird der CSRD-Geltungsbereich sukzessive auf rund 50.000 Unternehmen in Europa erweitert. Auch deshalb hat die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC im März 2024 insgesamt 547 Unternehmen aus 38 Ländern zu ihren Vorbereitungen auf die CSRD-Berichtspflicht befragt – darunter 65 Unternehmen aus Deutschland.
Nicolette Behncke, Sustainability Reporting Leader Europe und Partnerin im Bereich Nachhaltigkeitsberatung bei PwC Deutschland, fasst wichtige Ergebnisse zusammen:
„Die meisten der befragten Führungskräfte sehen ihr jeweiliges Unternehmen sehr gut auf die CSRD-Berichtspflicht vorbereitet. Hürden gibt es allerdings auch – vor allem bezüglich der Datenqualität, der komplexen Wertschöpfungsketten und der knappen Personalkapazitäten. Dennoch erkennen die Führungskräfte im Nachhaltigkeits-Reporting auch Potenzial für ihr Unternehmen.“
Ein Blick auf deutsche Unternehmen zeigt: 63 Prozent aller Umfrageteilnehmenden in Deutschland sind sehr zuversichtlich, dass ihr jeweiliges Unternehmen sein CSRD-Reporting für die erforderliche Berichtsperiode erstellt. In Deutschland halten insgesamt 62 Prozent der Befragten ihr Unternehmen für sehr gut vorbereitet; dieser Wert steigt auf 69 Prozent bei den Unternehmen, die bereits für das Jahr 2024 berichten müssen. Zudem haben viele Unternehmen hierzulande wichtige Vorbereitungsschritte schon abgeschlossen – beispielsweise die GAP-Analyse der erforderlichen Berichtsangaben und die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Im Rahmen dieser Analyse identifizieren Unternehmen ihre wesentlichen Auswirkungen, Risiken und Chancen (IROs) und leiten daraus den Umfang ihrer CSRD-Berichterstattung ab. Die Hälfte der Befragten hat mehr als 40 wesentliche IROs identifiziert, knapp ein Drittel sogar mehr als 80 IROs.
„Aktuell beobachten wir in den Unternehmen eine große Unsicherheit im Hinblick auf Anzahl und Detaillierungsgrad der IROs. Nach dem ersten Berichtsjahr ist daher eine Phase der Konsolidierung zu erwarten.“
Was die Erfüllung der Reporting-Anforderungen betrifft, sind die Befragten besonders zuversichtlich bei den Themen, über die bereits heute berichtet wird: Beim Reporting zu eigenen Mitarbeitenden sind 86 Prozent sehr zuversichtlich, zur eigenen Geschäftstätigkeit 76 Prozent und zum Klimawandel 58 Prozent.
Vergleichsweise zurückhaltend sind die Antwortenden hinsichtlich neuer Standards: Bezüglich der Berichterstattung zur Kreislaufwirtschaft zum Beispiel sind nur 32 Prozent sehr optimistisch, bezüglich Biodiversität sogar nur 23 Prozent. Die Befragten sehen auch weitere neuralgische Punkte: Als größte Hürden für die Berichtsumsetzung nennen Führungskräfte in Deutschland die Datenqualität (74 Prozent der in Deutschland Befragten), die Komplexität der Wertschöpfungskette (72 Prozent) und die Personalkapazität (79 Prozent). Diese Themen werden auch auf globaler Ebene besonders oft angeführt.
Und auch dies offenbarte die Befragung: Immer mehr Unternehmen beziehen Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Strategie ein – in acht von zehn Unternehmen in Deutschland berücksichtigt die Unternehmensführung schon jetzt Nachhaltigkeit in ihren Entscheidungen. 49 Prozent der Befragten führen dies auf die CSRD zurück, bei 31 Prozent war dies schon vorher der Fall. 61 Prozent der Befragten in Deutschland erwarten, dass die CSRD zu einer besseren Einbindung von Stakeholdern führen kann. Und 69 Prozent glauben an einen positiven Beitrag zur Risikominimierung.
„Entscheider:innen erkennen zunehmend das Potenzial des CSRD-Reportings für ihr Unternehmen – trotz straffen Zeitplans und hoher Komplexität. Das ist außerordentlich positiv.“
Nicolette Behncke ergänzt: „Das ist nur folgerichtig, denn Führungskräfte sollten die Verpflichtung nutzen, um Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Strategie zu rücken und sich intensiv mit den Auswirkungen des Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft auseinandersetzen.“
PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 364.000 Mitarbeitende in 151 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.
PwC Deutschland bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.