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Steve Roberts
Leiter des Bereichs Private Equity bei PwC Deutschland
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Trotz der anhaltenden Coronavirus-Pandemie und eines schwierigen Marktumfelds erreichten die M&A-Transaktionen zwischen ausländischen Investoren und deutschen Unternehmen im Jahr 2021 ein neues Rekordhoch: Bis zum Stichtag 15. November 2021 fanden 1206 Transaktionen statt, mit einem durchschnittlichen Deal-Volumen von 302 Mio. Euro. Dabei entfielen 56,6 % aller Deals auf strategische und 43,4 % auf Private-Equity-Investoren.
Der Report „Destination Deutschland. M&A-Aktivitäten ausländischer Investoren 2021“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland analysiert alle Zusammenschlüsse, Unternehmenskäufe und -verkäufe, Leveraged Buyouts, Spin-offs, Privatisierungen und Übernahmen von Minderheitsanteilen deutscher Unternehmen durch ausländische Investoren, die zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 15. November 2021 angekündigt wurden.
„Deutsche Unternehmen bleiben sehr attraktiv für ausländische Investoren. Dafür sorgen unter anderem die starke und diversifizierte Industrie, die im internationalen Vergleich gut ausgebildeten Fachkräfte und die zuverlässige Infrastruktur.“
Gemessen an der Deal-Anzahl waren 2021 insbesondere US-amerikanische Investmentgesellschaften – wie schon im Vorjahr – sehr aktiv auf dem deutschen Markt. Auf sie entfielen 22 % aller M&A-Transaktionen (265 Deals) und 25,8 % des Gesamtwerts aller Deals (27,8 Mrd. Euro). Auf Platz 2 folgten Investoren aus Großbritannien (132 Deals, 3,3 Mrd. Euro Deal-Gesamtwert), auf Platz 3 kamen französische Investoren (120 Deals, 14,4 Mrd.).
Weiter gestiegen ist auch der Anteil europäischer Investitionen (inkl. Russland) in deutsche Unternehmen: Waren 2020 insgesamt 612 Transaktionen auf Investoren aus Europa entfallen, stiegen diese 2021 auf 757 Deals.
Die meisten Deals fanden – ebenfalls wie 2020 – im Technologiesektor statt: 328 waren es bis zum Stichtag am 15. November 2021. Das entspricht einem Plus von mehr als 50 % gegenüber dem gesamten Jahr 2020. Die industrielle Produktion kam auf Platz 2 (257 Deals bis zum Stichtag), auf Platz 3 landete der Handel mit 219 M&A-Transaktionen.
Die Sektoren im Fokus strategischer Investoren blieben zwar dieselben wie 2020, allerdings verschoben sich die Schwerpunkte etwas: Sie engagierten sich fast gleich stark in den Sektoren Technologie (167 Deals; 2020: 95) und industrielle Produktion (165 Deals; 2020: 120), gefolgt vom Handel (120 Deals; 2020: 130).
Bei den M&A-Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung dominierte der Technologiesektor mit deutlichem Abstand (161 Deals) gegenüber dem Handel (99 Deals) und der industriellen Produktion (92 Deals).
2021 fanden außerdem bis zum Stichtag 15. November mehr Mega-Deals (Gesamtwert von mehr als 1 Mrd. Euro) statt als im gesamten Jahr zuvor: Statt 17 waren es nunmehr 21. An ihnen waren außerdem deutlich häufiger als 2020 Private-Equity-Unternehmen beteiligt (2021: 8 von 10, 2020: 4 von 10).
Das Gros von 84 % aller Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung und veröffentlichtem Deal-Wert entfiel auf kleinere (weniger als 50 Mio. Euro) und mittlere (50 bis 250 Mio. Euro Deal-Volumen). Das entspricht 6 Prozentpunkten weniger als 2020.
„Private-Equity-Investoren wagen sich immer häufiger auch an Mega-Deals heran. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung von Private Equity. Mehr und mehr Unternehmen betrachten Private Equity als eine attraktive Investitionsform zu anderen Alternativen.“
Dieser Report stellt eine Analyse der Transaktionsaktivitäten ausländischer Investoren in Deutschland dar. Die zugrunde liegenden Daten stammen von Thomson Reuters und Mergermarket und umfassen alle in den jeweiligen Jahren angekündigten Deals, bei denen das Zielunternehmen aus Deutschland und das Mutterunternehmen des Käufers aus dem Ausland stammt.
Unsere Analyse berücksichtigt alle Zusammenschlüsse, Unternehmenskäufe und -verkäufe, Leveraged Buyouts, Spin-offs, Privatisierungen und Übernahmen von Minderheitsanteilen, die zwischen dem 1. Januar 2017 und dem 15. November 2021 angekündigt wurden, mit Ausnahme derjenigen Deals, die in der Zwischenzeit abgesagt oder abgebrochen wurden.
Die Inhalte dieser Publikation sind zur Information unserer Mandanten bestimmt. Sie entsprechen dem Kenntnisstand der Autoren zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Für die Lösung einschlägiger Probleme greifen Sie bitte auf die in der Publikation angegebenen Quellen zurück oder wenden sich an die genannten Ansprechpartner. Meinungsbeiträge geben die Auffassung der einzelnen Autoren wieder. In den Grafiken kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.
Steve Roberts
Leiter Private Equity bei PwC Deutschland und auf EMEA-Ebene, PwC Germany
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