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Steve Roberts
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2021 hat sich die europäische Wirtschaft von der COVID-19 und den Folgen der Pandemie allmählich erholt. Trotz einiger andauernder Unsicherheiten erreichten die Dealaktivitäten mit Private-Equity-(PE)-Beteiligung ein neues Rekordniveau: Insgesamt 3146 Transaktionen mit einem Dealwert von insgesamt 217,4 Milliarden Euro fanden im Jahr 2021 statt. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent beim Dealvolumen gegenüber 2020 und 54,6 Prozent beim Dealwert (2020: 140,6 Mrd. Euro).
Das sind einige der Kernergebnisse des aktuellen Private Equity Trend Reports 2022 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. Lesen Sie jetzt mehr zu den Ergebnissen im Detail.
„Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden weiter im Fokus der Investoren stehen. Denn trotz abnehmender Pandemie sind nach wie vor viele Unternehmen in Europa angeschlagen, und viele pandemiebedingte Unterstützungsprogramme der Regierungen laufen aus. Das dürfte die Dealaktivität auch in 2022 beflügeln.“
Die Studie verzeichnet insgesamt 3146 Transaktionen mit Private-Equity-Beteiligung im Jahr 2021 in Europa. Deren Dealwert lag bei insgesamt 217,4 Milliarden Euro. Das ergibt einen durchschnittlichen Dealwert von 160 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2020 waren es insgesamt 2785 Deals (Gesamtwert: 141 Milliarden Euro, durchschnittlicher Dealwert: 101 Millionen Euro).
Der Fünfjahres-Vergleich zeigt annähernd eine Verdopplung, sowohl beim Transaktionsvolumen als auch beim -wert: 2016 fanden insgesamt 1863 Deals im Gesamtwert von 99 Milliarden Euro statt (durchschnittlicher Dealwert: 85 Millionen Euro).
Der Sektor, in dem die meisten Deals stattfanden, war Technologie, Medien und Telekommunikation (TMT); insgesamt 40,1 Prozent der europäischen Deals entfielen auf diese Branche. Industrielle Produktion & Automotive war die zweitstärkste Branche (25,2 Prozent), gefolgt von der Konsumgüterbranche (17,5 Prozent).
Die Deals verteilten sich auf die europäischen Regionen wie folgt: 21,6 Prozent der PE-Transaktionen fanden in der DACH-Region statt, 9,3 Prozent in den Benelux-Staaten. Die verbleibenden 69,1 Prozent fanden in den übrigen west- und mitteleuropäischen Ländern statt.
In absoluten Zahlen waren es in der DACH-Region 679 Deals (Deutschland: 536, Schweiz: 97, Österreich: 46), in den Benelux-Ländern 292 (Niederlande: 218, Belgien: 70, Luxemburg: 4). Die meisten Transaktionen (753) fanden im Vereinigten Königreich statt, gefolgt von Frankreich mit 582 Deals.
Der Buyout des niederländischen Jalousienherstellers Hunter Douglas durch 3G Capital mit Sitz in Rio de Janeiro, Brasilien, war im Jahr 2021 der Deal mit dem größten Wert (6,3 Milliarden Euro). Der Deal mit dem zweitgrößten Transaktionswert (5,1 Milliarden Euro) war der Buyout des niederländischen Telekommunikationsanbieters T-Mobile Netherlands durch Apax Funds (London, Großbritannien) und Warburg Pincus (New York, USA). Platz 3 belegte der Secondary Buyout der französischen Gruppe Cerba HealthCare, einem der führenden Unternehmen für medizinische Diagnostik, durch die Investitionsgruppe EQT Partners AB mit Sitz in Stockholm, Schweden (Transaktionswert: 4,5 Milliarden Euro).
Technologie und Nachhaltigkeit stoßen weiter auf das größte Interesse bei den Investoren. So planen 99 Prozent der Befragten, 2022 in Digitalisierung zu investieren, vor allem in Data Analytics (75 Prozent), das Internet of Things (63 Prozent), künstliche Intelligenz (53 Prozent), Blockchain (52 Prozent) und Robotics (51 Prozent). 77 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass ihre Unternehmen über eine ESG-Strategie (ESG, Environment, Social, Governance) verfügen – und über die Tools, diese praktisch umzusetzen.
Alle Befragten verzeichneten mindestens einen Vertragsbruch bei ihren Portfolio-Unternehmen – trotz staatlicher Unterstützungsprogramme und pandemiebedingter Nachverhandlungen von Darlehensbedingungen. 52 Prozent gaben an, bei zehn bis 20 Prozent ihrer Portfolio-Unternehmen Vertragsbrüche verzeichnet zu haben; bei 34 Prozent der Investoren erlebten dies bei mehr als 20 Prozent ihrer Unternehmen; nur 14 Prozent gaben Covenant-Verstöße bei weniger als zehn Prozent ihrer Portfolio-Unternehmen an. Trotzdem, sagen 61 Prozent der Befragten, dass sie mit der Entwicklung der Portfoliounternehmen zufrieden sind.
Befragt danach, ob sie mit dem Return on Investment (ROI) ihrer Aktivitäten in den vergangenen fünf bis sieben Jahren zufrieden seien, sagte etwas mehr als die Hälfte der Investoren, dass der ROI ihren Erwartungen entspreche. Bei rund einem Drittel war der ROI sogar größer als erwartet, und bei nur 15 Prozent erfüllten die ROI die Investoren-Erwartungen nicht.
Als zentrale Herausforderungen für die europäische PE-Branche in den kommenden fünf Jahren nannten die befragten Investoren mehrheitlich zunehmende Regulierung, die wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 auf ihre Portfolios und den Deal Flow sowie attraktive Investitionsziele.
Die Investoren, die bereits Investments in Deutschland getätigt haben, wollen dies auch weiterhin tun – so äußerten sich ausnahmslos alle Befragten. 80 Prozent der Investoren mit Deutschland-Aktivitäten wollen ihre Investitionssummen in den kommenden fünf Jahren sogar erhöhen. Hier spielt auch die zunehmende Bereitschaft der etwa drei Millionen mittelständischen Unternehmen eine Rolle, sich für Private Equity zu öffnen.
Ende 2021 hat PwC 250 europäische Partner und Geschäftsführer in Private-Equity-Firmen befragt, wobei jedes der teilnehmenden Unternehmen über mindestens 250 Millionen Euro an verwaltetem Vermögen verfügt. Die Befragten stammen aus Großbritannien (18 Prozent), Frankreich (14 Prozent), Deutschland (14 Prozent), den USA (acht Prozent), den Niederlanden (sechs Prozent), Belgien (sechs Prozent), Spanien (fünf Prozent), Schweden (vier Prozent), Italien ( vier Prozent), Dänemark (vier Prozent), Norwegen (vier Prozent), Finnland (drei Prozent), Portugal (zwei Prozent), der Schweiz (zwei Prozent), Luxemburg (zwei Prozent), Österreich (zwei Prozent), Irland (ein Prozent) und Griechenland (ein Prozent).