Private Equity Trend Report 2025

PwC-Studie: Für die PE-Branche in Europa stehen die Zeichen auf Erholung

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Steve Roberts
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Die europäische Private-Equity-Branche erweist sich in volatilen Zeiten als resilient

2024 war ein entscheidendes Jahr für die europäische Private-Equity(PE)-Branche, stellen die Autor:innen des Private Equity Trend Reports 2025 von PwC fest. Für die Analyse hat PwC im Laufe des vierten Quartals 2024 insgesamt 250 Partner:innen und Managing Directors europäischer PE-Unternehmen befragt.

Die Branche habe, so ein Kernergebnis, angesichts großer wirtschaftlicher Volatilität und geopolitischen Unsicherheiten enorme Resilienz bewiesen. So ist 2024 die Dealanzahl wieder leicht gestiegen, um +3,3 Prozent auf insgesamt 3.975 Transaktionen. Das Dealvolumen stieg um satte 23 Prozent auf 342 Milliarden Euro – die Branche ist klar auf Erholungskurs. Gründe dafür waren vor allem die sinkenden Inflationen und die wieder niedrigeren Zinssätze.

„Sinkende Kapitalkosten, mehr Börsengänge und viele PE-Portfoliofirmen auf der Suche nach Exits werden 2025 das Dealgeschehen mit Private-Equity-Beteiligung beschleunigen. Zudem dürften die Preiserwartungen von Käufern und Verkäufern wieder näher zusammenrücken. Das sollte die Dealaktivität zusätzlich stimulieren.“

Steve Roberts,Partner, Private Equity Leader Germany & EMEA bei PwC Deutschland

Die Studie im Überblick

DACH-Region: schwächer als der europäische Durchschnitt

Ein weiteres Reportergebnis: Die DACH-Region performte 2024 schlechter als der europäische Durchschnitt. Die Zahl der Transaktionen sank gegenüber 2023 auf 549, ein Minus von sechs Prozent. Demgegenüber stieg das Transaktionsvolumen, wenngleich nur minimal – um 0,2 Prozent auf 56,9 Milliarden Euro.

Trotzdem bleibt der deutsche Markt für PE-Investoren attraktiv. So verfügen deutlich mehr als die Hälfte (58 Prozent) der befragten PE-Firmen über Investments in Deutschland – und 98 Prozent von ihnen wollen auch in den kommenden fünf Jahren im Land investieren. 2023 waren es „nur“ 91 Prozent. Und: 39 Prozent derer, die in Deutschland investieren wollen, wollen ihre Investments hierzulande ausbauen.

Infografik: DACH PE Trends 2025
Infografik: DACH Buyout trends 2025

TMT-Sektor bleibt an der Spitze

Mit Blick auf die Sektoren gab es gegenüber den Vorjahren wenig Bewegung: Wie in den Jahren zuvor war 2024 der TMT-Sektor (Technologie, Medien und Telekommunikation) für die Private-Equity-Branche das bei weitem wichtigste Tätigkeitsfeld – sowohl nach Transaktionsanzahl als auch nach deren Wert: Insgesamt fanden 2.229 Deals statt, minimal mehr als im Vorjahr. Allerdings hat sich deren Gesamtwert fast verdoppelt, von 86,7 Milliarden Euro auf nun 153,7 Milliarden Euro. Damit entfiel etwa jede dritte Transaktion (34 Prozent) auf diesen Sektor und er war für rund ein Drittel (34 Prozent) des Gesamtwerts aller Transaktionen verantwortlich.

Der Industrie- und Chemiesektor lag 2024 bei der Transaktionsanzahl auf Platz zwei und beim Transaktionswert auf Rang drei. In dem Sektor fanden, wie im Vorjahr, 15 Prozent aller Transaktionen statt, auf die zehn Prozent des Gesamtwerts entfielen.

Platz drei nach Dealanzahl belegte der Sektor Business Services (14 Prozent, 901 Deals), nach Dealvolumen kam er auf den zweiten Platz mit 13 Prozent bzw. 58,8 Milliarden Euro).

Deutschland nach Dealvolumen auf Platz zwei

Auf dem deutschen Markt fanden im Jahr 2024 11 Prozent der europäischen Private-Equity-Transaktionen statt. Damit kam das Land, gemessen an der Dealanzahl, nach Skandinavien auf Rang vier – wie im Vorjahr. Aber: Die 711 Transaktionen mit deutscher Beteiligung hatten einen Wert von insgesamt 65,3 Milliarden Euro (15 Prozent des Gesamtwerts). Das entspricht Rang zwei des europäischen Vergleichs.

Die wirtschaftlichen Diskussionen rund um die Schuldenbremse, die zunehmende Konkurrenz durch günstigere chinesische Hersteller und der Verzicht auf russisches Gas zwingt die industrielle Basis in Deutschland zur Modernisierung – zumal auch die traditionell starken mittelständischen Unternehmen wegen höherer Kosten weniger investiert haben als in der Vergangenheit.

Die Folge: Wer bereits Investments in Deutschland hat (58 Prozent der Befragten), will in aller Regel (98 Prozent) auch in den kommenden fünf Jahren hierzulande investieren. Insgesamt sagen jedoch nur noch 55 Prozent der befragten europäischen PE-Unternehmen, dass das Land für sie in den kommenden fünf Jahren als Investitionsziel attraktiver werde – Rang sechs. Im Vorjahr hatten dies noch 65 Prozent gesagt.

Die Top-3-Buyouts 2024

Der größter Buyout mit PE-Beteiligung 2024 war der Kauf von Nord Anglia Education Ltd., einem im Vereinigten Königreich ansässigen Betreiber von Privatschulen, durch NB Private Equity Partners Ltd., Canada Pension Plan Investment Board und EQT Partners Hong Kong Ltd. mit einem Dealwert von 13,4 Milliarden Euro. Auf Platz zwei folgte das Joint Venture von Fab 34, Intels Produktionsstätte für Intel-4-Prozessoren mit Sitz in Irland, mit Apollo Global Management Inc. (Dealwert: 10,1 Milliarden Euro). Den dritten Rang belegte die Übernahme der französischen Opella Healthcare Group durch Clayton Dubilier & Rice LLC und Bpifrance SA mit einem Dealwert von 8,3 Milliarden Euro.

Zur vollständigen Studie

Private Equity Trend Report 2025

Die Investoren sind optimistisch – vor allem mit Blick auf die eigene Branche

Die europäische Private-Equity-Branche blickt insgesamt positiv nach vorn: 46 Prozent der Befragten wollen 2025 mehr investieren als im Vorjahr, 44 Prozent in etwa gleich viel investieren und nur zehn Prozent wollen aktuell ihre Investments reduzieren.

Skeptischer Blick auf gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Eine deutliche Mehrheit von insgesamt 56 Prozent erwartet zudem, dass sich das Marktumfeld für PE-Firmen gegenüber dem Vorjahr etwas (47 Prozent) oder stark (neun Prozent) verbessert. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung hingegen sehen die Anleger nicht so positiv wie die der eigenen Branche: Eine knappe Mehrheit der Befragten (51 Prozent) rechnet mit geringem Wachstum, ein gutes Viertel (27 Prozent) mit Nullwachstum. Etwas mehr als jede:r zehnte Befragte (11 Prozent) erwartet sogar eine Rezession – und ebenfalls 11 Prozent rechnen mit hohem Wachstum.

Digitale Technologien sind Wertschöpfungstreiber

Für die Wertschöpfung der PE-Unternehmen haben digitale Technologien mittlerweile überragende Bedeutung: Insgesamt 83 Prozent der Befragten erklären, die digitale Transformation sei wichtig (66 Prozent) oder sogar sehr wichtig (17 Prozent) für zukünftige Renditen. Wenig überraschend haben deshalb im vergangenen Jahr knapp drei Viertel aller Befragten (71 Prozent) in die Digitalisierung ihres eigenen Unternehmens oder ihrer Portfoliounternehmen investiert. 2025 wollen dies fast genauso viele, 72 Prozent, tun.

Weitere Studienergebnisse im Überblick

Data Analytics, KI und IoT

Von den Anlegern, die in digitale Transformation investiert haben, stärkten 81 Prozent den Bereich Data Analytics. 67 Prozent investierten in KI-Tools. Mit 61 Prozent Zustimmung spielten darüber hinaus Investitionen in Internet-of-Things(IoT)-Anwendungen eine wichtige Rolle. KI prägt auch die PE-Unternehmen selbst: Etwa neun von zehn Befragten (88 Prozent) nutzen bereits KI-Anwendungen, um Investments zu bewerten; 65 Prozent nutzen KI außerdem, um ihre Sorgfaltspflichten zu erfüllen.

„Der Nachhaltigkeitstrend der vergangenen Jahre trifft aktuell auf einige Widerstände. Die PE-Branche zeigt sich davon unbeeindruckt: Ihr Engagement für ESG-Themen ist ungebrochen. Das liegt auch daran, dass die meisten Entscheider:innen der Branche der Meinung sind, dass es keinen Widerspruch zwischen Nachhaltigkeit und Rendite gibt – im Gegenteil.“

Steve Roberts,PE Leader Germany & EMEA bei PwC Deutschland

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Leiter Private Equity bei PwC Deutschland und auf EMEA-Ebene, PwC Germany

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