01 März, 2023
Obwohl es in Deutschland bereits einen Rechtsrahmen für die Zulassung und den Betrieb autonomer Fahrzeuge (SAE Level 4) gibt, fällt es Herstellern derzeit noch schwer, entsprechende Anwendungsfälle in die Zulassung zu bringen.
In unserem Whitepaper werfen wir deshalb einen Blick auf derzeitige Herausforderungen im Zulassungsprozess und geben Hinweise, wie diese adressiert werden können.
Neben globalen Mobilitätstrends wie der E-Mobilität oder Smart Mobility, bietet insbesondere das autonome Fahren neue Möglichkeiten für Hersteller und Verbraucher. Durch das Aufkommen und den Einsatz autonomer Fahrzeuge lassen sich neuartige Geschäftsmodelle realisieren, die zu einer stärkeren Inklusion und Flexibilität gesellschaftlicher Mobilität beitragen. Zudem lassen sich volkswirtschaftliche Herausforderungen abmildern, beispielsweise hinsichtlich des Fachkräftemangel in der Transportindustrie. Der Markt für autonome Fahrzeuge steckt derzeit jedoch in den Kinderschuhen, obwohl ein enormes Marktvolumen prophezeit wird. Wer es schafft, die Technologie schnell zu skalieren und damit einhergehende Herausforderungen zu überwinden, hat gute Chancen, dieses Marktpotenzial zu nutzen.
Entscheidend für den Markterfolg autonomer Fahrzeuge und Services ist Digital Trust. Nur wenn die Sicherheit von Produkten gewährleistet ist, und hierdurch die Akzeptanz in der Gesellschaft geschaffen wird, lässt sich eine autonome Mobilität flächendeckend ausrollen. Allerdings ergeben sich aus den benötigten komplexen und teilweise undurchsichtigen Technologien neuartige Risiken. Um dennoch Vertrauen zu schaffen, müssen Hersteller verschiedene Maßnahmen ergreifen und sich insbesondere an bereits geltende und aufkommende Regularien und Standards halten, welche die Sicherheit adressieren.
Bereits heute müssen Hersteller unzählige Anforderungen erfüllen, um ein autonomes Fahrzeug entwickeln, herstellen, zulassen und betreiben zu können. Insbesondere die Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs-und-Betriebs-Verordnung (AFGBV) stellt zusammen mit dem novellierten Straßenverkehrsgesetz (StVG) die Grundlage hierfür. Trotz dieser klar spezifizierten Anforderungen ergeben sich zahlreiche Fragen, insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Prüfverfahren und des Prüfumfangs. Während einige der bestehenden Anforderungen, z.B. aus Sicherheitsstandards wir der ISO 26262 („Funktionale Sicherheit“), hinsichtlich der Entwicklung benötigter KI-Anwendungen wenig geeignet sind, sorgt die Neuartigkeit anderer Anforderungen und fehlende Best Practices für weitere Unklarheiten. An dieser Stelle ist es für Hersteller essentiell, eng mit relevanten Behörden und technischen Diensten zusammenzuarbeiten. Zudem hilft die Implementierung ganzheitlicher und standardisierter Prozesse über den Produktlebenszyklus und die Lieferkette hinweg dabei, den Zulassungsprozess effizient zu gestalten.
Die derzeitige Regulierung zum autonomen Fahren und hierfür eingesetzter Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) befindet sich noch in einem sehr frühen Stadium. Ein kritischer Erfolgsfaktor für Hersteller liegt darin, kommende und sich ändernde Anforderungen richtig zu antizipieren. Die Einführung passgenauer Governance- und Compliance-Systeme bekommt dadurch eine hohe Relevanz. Nur durch die Schaffung von Transparenz anhand einer klaren Zuweisung von Rollen und Verantwortlichkeiten sowie der Implementierung strukturierter Prozesse können Hersteller komplexe Projekte zeit- und kosteneffizient realisieren. Zudem profitieren sie von schnelleren und weniger kostspieligen Genehmigungen, höheren Sicherheitsniveaus und einer Differenzierung auf dem Markt durch Vertrauen in die Qualität ihrer autonomen Fahrsysteme.