Die jüngsten Entwicklungen rund um generative KI-Systeme wie ChatGPT oder Midjourney haben gezeigt, dass wir vor großen Veränderungen stehen. Die damit einhergehenden Implikationen wirken sich nicht nur in Form von zunehmender Automatisierung auf die Wirtschaft aus, sondern werfen auch gesellschaftliche und sicherheitsrelevante Fragen auf. Umso wichtiger ist es, sich jetzt mit den entscheidenden Punkten zu beschäftigen:
Wie ist die Regulierung zu bewerten? Wo beginnt die Eigenverantwortung? Wie sieht eine technologisch starke Position im Sinne der digitalen Souveränität aus?
Diese und viele weitere Punkte gilt es in den nächsten Monaten und Jahren zu reflektieren und zu bewerten. In unserem Whitepaper betrachten wir detailliert die Folgen des aktuellen KI-Innovationssprungs für die Wirtschaft.
Anwendungen programmieren, Verträge prüfen, Trends analysieren und mehr: Die Aufgaben, die Unternehmen mittels generativer KI automatisieren können, haben sich in den letzten Monaten drastisch vervielfacht. Die rasante Entwicklung von Sprach- und Bilderzeugungsmodellen macht es möglich und erzeugt mit jeder neuen Version bessere Ergebnisse. Die oft beeindruckenden Anwendungen sind genauso vielfältig wie vielversprechend, sorgen zugleich aber auch immer wieder für Verunsicherung.
Viele Menschen haben inzwischen verstanden, dass KI optimal eingesetzt die eigene Arbeit nicht bedroht, sondern bereichert. Die zunehmende Qualität von künstlich erzeugten Medien wirft aber die Frage auf, wie wir als Gesellschaft zukünftig mit der Frage nach der Authentizität von Informationen umgehen. Zugleich machen sich auch immer mehr Cyberkriminelle die neuen Möglichkeiten zu eigen, um ihr Angriffsvolumen auszuweiten und noch präziser zuzuschlagen. Und über all dem schwebt das Risiko einer Oligopol-Bildung, bei der wenige große Anbieter das technologische Feld beherrschen und damit in einem gefährlichen Ausmaß Einfluss auf die Meinungsbildung und Quasistandards ausüben.
Schon jetzt arbeiten Behörden weltweit an verschiedenen Formen der Regulierung. Um die unterschiedlichen Risiken im Zusammenhang mit KI zu adressieren, müssen sich Unternehmen ihrer eigenen Rolle in diesem Spannungsfeld bewusst werden und verstärkt Eigenverantwortung übernehmen. Dafür braucht es zukünftig einheitlichere Standards und Zertifizierungen. Der EU AI Act ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, reicht allein aber nicht aus. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen ihren KI-Einsatz selbst regelmäßig kritisch prüfen.
Das internationale Wettrüsten um die Vorherrschaft im KI-Sektor hat längst begonnen und wird darüber entscheiden, wer sich auf dem Weltmarkt einen Wettbewerbsvorteil verschafft. Aus diesem Grund müssen Staatengemeinschaften weltweit auch auf politischer Ebene die richtigen Weichen stellen. Die großen Akteure werden jetzt geboren – und zwar primär dort, wo die Bedingungen gut sind. Um dabei nicht den Anschluss zu verlieren, ist es essenziell, in Ökosystemen zu denken. Nur so gelingt es die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und öffentlichem Sektor zu fördern, Kunden zu überzeugen und im Wettbewerb vorne mitzuspielen.