Schöne neue Arbeitswelt?

PwC Studie 2021: Hoffnungen und Ängste der Baden-Württemberger:innen

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Marcus Nickel

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Gemischte Stimmung in Baden-Württemberg

Für die PwC-Studie Hopes&Fears wurden Arbeitnehmer aus 19 Ländern nach ihrer Stimmungslage gefragt, darunter 2.000 aus Deutschland und mehr als 200 aus Baden-Württemberg, wo sich ein paradoxes Bild zeigt: Im Allgemeinen beurteilen die Baden-Württemberger ihre aktuelle Situation und den Wandel der Arbeitswelt positiv. Mit 59 Prozent stehen sie dem Wandel sogar positiver gegenüber als der Bundesdurchschnitt (54 Prozent).

Ein Viertel der befragten Erwerbstätigen geht allerdings davon aus, dass ihr Arbeitsplatz in den nächsten fünf Jahren überflüssig wird. Bundesweit teilt die Sorge nur ein Fünftel.

„Im Autoland Baden-Württemberg ist das Thema der Abkehr vom Verbrennungsmotor hin zur Elektromobilität omnipräsent. Eng damit verbunden ist die Diskussion, ob und in welchem Ausmaß dieser Technologiewandel mit einem Verlust an Arbeitsplätzen in der Region einhergeht. Einige Unternehmen handeln hier bereits entsprechend und das beobachten die Menschen sehr genau.“

Marcus Nickel,Standortleiter PwC in Stuttgart

Die Studie im Überblick

Neue Technologien bieten Chancen, geben aber auch Anlass zur Sorge

Etwa sechs von zehn Befragten aus Baden-Württemberg, wie auch im Bundesdurchschnitt, meinen, dass neue Technologien mehr Chancen als Risiken bieten. Gleichzeitig befürchtet aber mehr als jede:r Zweite, dass die Automatisierung viele Arbeitsplätze gefährdet. 

Insgesamt herrscht jedoch große Zuversicht, was den Umgang mit neuen Technologien und Digitalisierung betrifft: 73 Prozent der Erwerbstätigen in der Region sind sich sicher, dass sie die technologischen Änderungen an ihrem Arbeitsplatz gut bis sehr gut meistern werden. Bundesweit sind es 76 Prozent. Viele sind auch bereit, neue Fähigkeiten zu erlernen oder sogar umzuschulen, um auch in Zukunft arbeitsfähig zu bleiben. 
Auffällig dabei ist, dass 40 Prozent der Baden-Württemberger:innen befürchten, sie könnten Fort- und Weiterbildungen nicht finanzieren, die aber zur Verbesserung ihrer Beschäftigungsmöglichkeiten wichtig wären. Das sind ganze sechs Prozentpunkte mehr als bundesweit. 

Homeoffice weniger attraktiv

Von dem durch die Pandemie beschleunigten Wandel der Arbeitsplätze durch Digitalisierung und dem mobilen Arbeiten von zuhause aus sind die Baden-Württember:innen weniger begeistert als der Bundesdurchschnitt. Während bundesweit für 38 Prozent der Befragten ein vorwiegend virtueller Arbeitsplatz ideal erscheint, sind es in der Region nur 33 Prozent. Ein Viertel zieht es vor, vor Ort zu arbeiten.

Keine Angst vor Globalisierung und Internationalisierung

Die Globalisierung und Internationalisierung der Arbeitswelt hingegen machen den Baden-Württemberg:innen weniger Sorgen. Den Arbeitsplatz sehen nur 27 Prozent der Befragten aus diesen Gründen als gefährdet an, 28 Prozent befürchten eine Verschlechterung des Gehaltsniveaus. Bundesweit sind es jeweils 32 Prozent, die diese Sorgen äußern. 

Im Bundesland der Exportweltmeister sind viele Unternehmen schon lange international tätig und haben den Schritt in die Globalisierung erfolgreich gemeistert. Das macht vor allem den starken Mittelstand zukunftssicher.

Mit Unternehmergeist in die Zukunft

Lösungsorientierung, die Fähigkeit, sich Neues schnell anzueignen und Selbstmotivation sind die Top-3-Fähigkeiten der Baden-Württemberger:innen – damit liegen sie voll im Bundesschnitt. Im Unterschied zu Gesamtdeutschland sehen die Menschen in der Region mit 51 Prozent die unternehmerischen Fähigkeiten aber deutlich höher ausgeprägt als bundesweit (44 Prozent). 

„Im Bundesland der Exportweltmeister sind viele Unternehmen schon lange international tätig und haben den Schritt in die Globalisierung erfolgreich gemeistert. Das macht vor allem den hier starken Mittelstand zukunftssicher und erhält Arbeitsplätze eher, als dass sie in Gefahr sind.”

Marcus Nickel, Standortleiter PwC in Stuttgart

Weitere Ergebnisse im Überblick

Sinnstiftende Unternehmen sind gefragt

Rund 60 Prozent der Baden-Württemberger:innen möchten für Unternehmen arbeiten, die einen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten. Im Bundesdurchschnitt sind es sogar 67 Prozent, denen das wichtig ist.

Jobsicherheit versus Eigenverantwortung

Für fast 60% der Befragten aus Baden-Württemberg wie auch bundesweit sind Jobsicherheit und Langzeitbeschäftigung bei einer/einem Arbeitgeber:in wichtiger als eigenverantwortliches Arbeiten.

Ressourcenmangel und Klimawandel verändern die Arbeitswelt

Bundesweit, wie auch in Baden-Württemberg gehen die Befragten Arbeitnehmer:innen davon aus, dass sich die globale Entwicklung hinsichtlich Ressourcenmangel und Klimawandel auf ihre Arbeitswelt auswirken wird.

Stimmungsbild weltweit

Weltweit sehen 50% der arbeitsfähigen Menschen positiv in die Zukunft. In Indien und China sind es weit überdurchschnittliche 75 beziehungsweise 73%, in Saudi-Arabien 65%. Die Deutschen sind mit 54% leicht optimistischer als der Schnitt; Schlusslicht ist Japan (26%). 

Die Methodik

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hat mehr als 32.500 Personen in 19 Ländern für die Arbeitsmarkt-Studie „Hopes and Fears 2021“ befragt. Mehr als 200 Teilnehmer:innen kamen aus Baden-Württemberg.

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