
Heute – in den Zeiten von Facebook, Twitter und Instagram – steht Möglichkeit der großflächigen Beeinflussung der öffentlichen Meinung theoretisch jedem zur Verfügung. Dies gilt umso mehr, weil hinter der Verbreitung falscher Nachrichten inzwischen nicht mehr unbedingt Menschen stehen müssen. Die Meinungsmache in den sozialen Medien wird heute auch von sogenannten Social Bots geführt – automatisierte Programme, die sich als Menschen ausgeben und versuchen, die dort geführten Debatten durch Likes, Tweets oder Retweets in die von ihren Urhebern gewünschte Richtung zu lenken.
Fake News und Social Bots stellen deshalb eine zunehmende Herausforderung für Regierungen, Organisationen und Unternehmen dar. Wie lassen sich Social Bots identifizieren? Sind Social Bots für politische oder wirtschaftliche Institutionen nur ein Abwehrthema oder können sie auch einen sinnvollen Zweck erfüllen?
„Bot“ ist eine Kurzform von Roboter. Social Bots wiederum sind Computerprogramme, die in sozialen Medien in automatisierter Form Nachrichten oder Meinungen verbreiten. Dies geschieht beispielsweise durch Likes, Tweets oder Retweets bei Online-Diensten wie Twitter. Dabei wird der Eindruck erweckt, hinter den entsprechenden Social Media-Profilen stünden reale Menschen.
Undemokratischer Charakter
Tatsächlich sind Social Bots aber Maschinen, die von ihren Betreibern gezielt eingesetzt werden, um die öffentliche Meinung zu manipulieren – zuweilen auch mithilfe von Fake News. Ihr täuschender Charakter widerspricht den Gepflogenheiten des demokratischen Diskurses, denn Bots geben vor jemand zu sein, der sie nicht sind. Neben dieser kritischen Betrachtungsweise stellt sich jedoch die Frage, ob es in den kommenden Jahren nicht auch legitime Möglichkeiten geben könnte, Social Bots zu nutzen.
Unterschiedliche Qualität
Die Qualität der Meinungsroboter ist sehr unterschiedlich. Simpel programmierte Bots beschränken sich in erster Linie auf die Streuung bereits vorformulierter Mitteilungen. Andere kommunizieren mit echten Nutzern und sind in der Lage, eigenständig neue Nachrichten zu generieren. Social Bots haben sich in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt. Dadurch – und aufgrund ihrer schieren Masse – wird es immer schwieriger, die automatisierten von den realen Accounts zu unterscheiden.
„Angesichts der Informationsflut im digitalen Zeitalter scheint das Bedürfnis nach Verlässlichkeit zuzunehmen. Mit diesem Pfund können Medienhäuser wuchern, indem sie Transparenz und Recherche in den Vordergrund stellen.“
PwC hat im April/Mai 2017 eine repräsentative Bevölkerungsumfrage zum Thema „Social Bots und Fake News“ durchführen lassen. 1.000 Bundesbürger ab 18 Jahren nahmen daran teil. Lesen Sie hier die wichtigsten Ergebnisse unserer Umfrage und erfahren Sie, wie die Deutschen das Thema sehen.