
Jeder kennt das: Schnell ein Stichwort in die Suchmaschine getippt und prompt erscheinen passende Werbeangebote. Die Tracking-Software arbeitet im Hintergrund. Mit dieser Technik stehen Unternehmen vor der Herausforderung, Angebote passgenau zuzuschneiden, ohne den Datenschutz zu vernachlässigen. In diesem Spannungsfeld bewegt sich auch die Medien- und Unterhaltungsbranche, die dank Onlinemedien ein robustes Wachstum erzielte: 2018 stieg der Gesamtumsatz um 1 Prozent auf 53 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2023 gehen wir in unserer Prognose von einem jährlichen Plus von durchschnittlich 1,6 Prozent aus. Mit dem German Entertainment and Media Outlook 2019-2023 verfolgen wir diese Entwicklungen Jahr für Jahr und berücksichtigen Neuregelungen wie die geplante Digitalsteuer und das IT-Sicherheitsgesetz 2.0, das auch Medienunternehmen in die Pflicht nimmt. Neugierig geworden? Dann klicken Sie sich nach Belieben durch die Segmente und Gastbeiträge! Bei Interesse senden wir Ihnen auch gern die gesamte Studie als PDF zu. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre!
Werner Ballhaus
Leiter der Industrie Technologie, Medien & Telekommunikation
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Information und Unterhaltung gehören zu den grundlegenden Bedürfnissen des Menschen. Auch im Jahr 2018 ist die Medienbranche um 1,0 Prozent gewachsen, die Unternehmen erzielten einen Gesamtumsatz von rund 53 Milliarden Euro. Damit hat das Marktvolumen abermals in Folge zugelegt – auch wenn sich das Wachstum etwas abschwächte. Die Branche profitierte natürlich auch von einem prosperierenden gesamtwirtschaftlichen Umfeld: So verzeichnet Deutschland im Jahr 2018 einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts um 1,5 Prozent.
Den Löwenanteil am Umsatz hatten nach wie vor die analogen Evergreens der Branche: Bücher, Zeitungen, Zeitschriften und der Fernsehmarkt (ohne physisches Heimkino). Allein diese Segmente setzten zusammen 27,7 Milliarden Euro um und insgesamt belief sich der analoge Umsatz sogar auf 37,7 Milliarden Euro. Doch ihr Anteil am Gesamtmarkt wird von Jahr zu Jahr ein bisschen kleiner. Dafür sind vor allem Einbußen im Printbereich verantwortlich. Gedruckte Bücher und Zeitungen verzeichneten einen Rückgang von jeweils 1,3 Prozent, physische Publikumszeitschriften sogar von 5,3 Prozent.
Es sind auch diesmal wieder die digitalen Angebote, die Bewegung in den Markt bringen und für Zuwächse sorgen. Über das Internet verbreitete Services punkten mit räumlich und zeitlich unabhängiger Verfügbarkeit.
Im Jahr 2018 machten die digitalen Erlöse mit 15,3 Milliarden Euro bereits mehr als ein Viertel des gesamten Umsatzes aus. Beim Musikhören haben digitale Produkte bereits den Markt erobert: Das Musikstreaming bildete dort 2018 erstmals das stärkste (Sub-)Segment, physische Tonträger rückten in die zweite Reihe.
Sich Filme und Serien über das Internet anzusehen, ist inzwischen über alle Altersgruppen hinweg Teil des täglichen Medienkonsums. Viele greifen auf Livestreaming-und Video-on-Demand(VoD)-Angebote zurück. Auch für Werbetreibende erweist sich die Medienbranche offensichtlich als ausgesprochen attraktiv: Das Werbeaufkommen verzeichnete ein robustes Wachstum von insgesamt 2,4 Prozent auf 19,9 Milliarden Euro. Allerdings verlagert sich ein immer größerer Teil des Werbemarkts in den digitalen Bereich. Die Onlinewerbung verzeichnete 2018 ein Plus von 7,8 Prozent und einen Umsatz von insgesamt 8 Milliarden Euro.
Noch ist E-Sport mit einem Umsatz von 62,5 Millionen Euro ein zartes Pflänzchen in der Medienlandschaft. Die Szene professionalisiert sich aber zunehmend innerhalb von Vereinen, Verbänden und Ligen. Allein Sponsorengelder brachten den Veranstaltern dieser Wettkämpfe für Computer- und Konsolenspielen Einnahmen von insgesamt 23,3 Millionen Euro ein und damit ein Plus von 23,1 Prozent.
Eine ganze Reihe innovativer Produkte, die heute bereits auf dem Markt sind, werden ihr Potenzial erst noch richtig entfalten, wenn der neue Mobilfunkstandard 5G verfügbar ist, der die Übertragung großer Datenmengen ermöglicht. Das gilt für Cloud-Gaming- und Virtual-Reality-Angebote genauso wie für digitale Out-of-Home-Werbung.
Der Buchmarkt erweist sich 2018 als stabil: Mit 9,1 Milliarden Euro hat sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr so gut wie nicht verändert. Deutschland landet im weltweiten Vergleich auf Platz vier – hinter den USA, China und Japan. Dabei hat sich der Anteil aus dem Verkauf von E-Books erneut erhöht. Die Erlöse stiegen um 11,5 Prozent und machen mit 1,1 Milliarden Euro jetzt 11,7 Prozent des gesamten Umsatzes im deutschen Buchmarkt aus. Dagegen verzeichnet der Printbereich (inklusive Hörbücher) einen Rückgang von 1,3 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro.
Trotzdem halten deutsche Leser im Vergleich zu anderen Ländern dem gedruckten Buch die Treue: Denn international liegt der E-Book-Anteil bereits bei 19,6 Prozent. Vor allem Privatleute, die in ihrer Freizeit lesen, greifen offensichtlich lieber zu Printausgaben: Nur 5 Prozent des E-Book-Anteils im Consumer-Bereich geht auf sie zurück, während es weltweit 18,7 Prozent sind. Es sind vor allem Professionals, die Bücher in elektronischer Form in ihrem beruflichen Kontext nutzen. Bei ihnen machen E-Books ein Viertel des Umsatzes (25,4 Prozent) aus.
Auch im Hinblick auf die Vertriebsformen gibt es kaum Veränderungen: Gut die Hälfte der Bücher (57,9 Prozent) wird direkt vor Ort gekauft, der Online- und Versandhandel macht 20,7 Prozent aus und ist damit fast genauso hoch wie der direkte Absatz der Verlage (21 Prozent).
Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels diagnostiziert einen schleichenden Rückgang des Bücherlesens infolge konkurrierender Freizeitangebote und digitaler Medien. Der Anteil der Käufer ist unter den 20- bis 49-Jährigen besonders rückläufig. Dafür geben die Käufer tendenziell durchschnittlich mehr für Bücher aus.
Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, ist Deutschland im Bereich Startups in der Medienbranche bisher weniger stark vertreten. Wie Investitionsmodelle und vermehrte Fortbildungsmöglichkeiten für Gründer diesen Rückstand versuchen aufzuholen, beschreibt Prof. Dr. Diane Robers, Forschungsdirektorin Entrepreneurship, stellvertretende Leiterin des SITE-Instituts der EBS Universität für Wirtschaft und Recht.
Trotz des vergleichsweise kleinen Anteils deutscher Produktionen am weltweiten Games-Markt ist die Entwicklung der Branche weiterhin sehr positiv. In einem umfangreichen Interview analysiert Jens Kosche, Geschäftsführer von Electronic Arts in der DACH-Region, Trends und Chancen des deutschen Standorts für die Videospielbranche, Gaming-Trends und E-Sport.
Digitale Abomodelle, eine weiterhin exponentiell zunehmende Informationsflut, individuelle Informationsmodelle, tragfähige Paid Content Geschäftsmodelle sowie das nach wie vor sehr hohe Vertrauen in Printmedien stellen den Journalismus vor eine neue Blütezeit. Gerrit Schumann, Geschäftsführer der Handelsblatt Media Group über die bevorstehende Renaissance des Journalismus.
Für jede einzelne Teilbranche, die in unserer Studie analysiert wird, stehen Ihnen spezialisierte Experten als Ansprechpartner zur Verfügung. Hier finden Sie eine Übersicht über alle Autorinnen und Autoren des diesjährigen German Entertainment & Media Outlooks. Sie freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme!
Informationen aus zurückliegenden Jahren sind amtlichen Statistiken, den Daten von Wirtschaftsverbänden und ähnlichen Institutionen, sowie vertraulichen und eigenen Quellen entnommen. In manchen Fällen beziehen wir Auskünfte Dritter indirekt in die Aufbereitung des historischen Datenmaterials ein.
Es werden aktuelle Trends der Unterhaltungs-. und Medienbranche analysiert und die diesen Trends zugrunde liegenden Faktoren identifiziert. Wir berücksichtigen insbesondere wirtschaftliche, demografische, technologische, institutionelle sowie verhaltens- und wettbewerbsbedingte Faktoren, die die einzelnen Segmente der Unterhaltungs- und Medienbranche beeinflussen.
Der German Entertainment and Media Outlook, seit 2003 von PwC herausgegeben, bietet einen Überblick über Fakten, Prognosen und Trends der Medien- und Unterhaltungsbranche in Deutschland. In der alljährlich im Oktober erscheinenden Studie untersucht PwC die Schlüsseltrends des deutschen Unterhaltungs- und Medienmarktes und leitet Umsatzprognosen für 15 Teilbranchen und Segmente der Medienlandschaft ab.
Über unsere Plattform PwC Wissen können Sie sich den German Entertainment & Media Outlook kostenfrei herunterladen.
Werner Ballhaus
Global Entertainment & Media Sector Leader und Leiter Technologie, Medien, Telekommunikation, PwC Germany
Tel.: +49 211 981-5848