Data Science ist noch nicht im Mittelstand angekommen

Die Studie im Überblick

Einige der wichtigsten Ergebnisse lauten: Erst gut jeder fünfte Mittelständler (21 Prozent) verfügt über eine:n Chief Data Officer (CDO), der in der Geschäftsführung für Datenthemen verantwortlich ist. Eine deutliche Mehrheit (56 Prozent) hat noch keine solche Position eingerichtet. Mehr als ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) weiß nicht, ob es im eigenen Unternehmen eine:n CDO gibt. Data Science ist in vielen mittelständischen Unternehmen offenbar noch nicht wirklich sichtbar.

Dabei stellt Data Science, so ein weiteres Studienergebnis, für gut die Hälfte der befragten Unternehmen (51 Prozent) schon heute einen Mehrwert dar. Und knapp drei Viertel der Befragten (74 Prozent) gehen davon aus, dass sie Daten in fünf Jahren mit Mehrwert nutzen werden.

Ein Drittel der Befragten weiß nicht, ob es im Unternehmen Data Scientists gibt

18 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen mehr als 50 Mitarbeiter:innen, die sich hauptsächlich mit Data Science befassen. Ebenfalls 18 Prozent der Unternehmen beschäftigen zwischen 25 und 49 Data Scientists. Ein gutes Drittel der befragten Unternehmen (34 Prozent) verfügt über weniger als 25 Data Scientists – wobei kein befragtes Unternehmen überhaupt keine Data Scientists angestellt hat. Auffällig: Knapp ein Drittel der Befragten (30 Prozent) weiß nicht, wie viele Data Scientists im eigenen Unternehmen tätig sind.

Knapp die Hälfte will Data Science inhouse halten

Zwölf Prozent der Unternehmen wollen Data-Science-Projekte ausschließlich intern bearbeiten. Ungefähr jeder dritte Mittelständler will solche Projekte überwiegend inhouse (35 Prozent) beziehungsweise zu gleichen Teilen inhouse und extern (33 Prozent) bearbeiten lassen. Und 18 Prozent planen, Data-Science-Projekte vorwiegend extern durchführen zu lassen. Nur eine sehr kleine Minderheit (drei Prozent) will diese Aufgabe vollständig auslagern.

Um Data-Science-Expertise für die eigene Organisation aufzubauen, nutzen viele Unternehmen mehrere Wege: Knapp zwei von drei Befragten (63 Prozent) erklären, ihr Unternehmen bilde Mitarbeiter:innen in Data Science fort. Gut die Hälfte (52 Prozent) der Unternehmen stellt neue Mitarbeiter:innen ein, und fast jedes zweite Unternehmen (48 Prozent) kauft externe Data-Science-Expertise ein.

Um die eigenen Mitarbeiter:innen in Data Science weiterzubilden, nutzen knapp drei von fünf Unternehmen (59 Prozent) interne Fortbildungen, fast genauso viele Unternehmen (57 Prozent) setzen auf externe Angebote. Und zwei von fünf Unternehmen (40 Prozent) ermöglichen ihren Mitarbeiter:innen ein berufsbegleitendes Studium in diesem Bereich.

Data Science im Unternehmen: zentral oder dezentral?

In drei von vier Unternehmen (75 Prozent) arbeiten Data Scientists in den Fachabteilungen. Bei gut der Hälfte der befragten Unternehmen (52 Prozent) arbeiten sie ausschließlich in den Fachabteilungen, bei einem knappen Viertel der Unternehmen (23 Prozent) gehören sie zudem zu einer zentralen Data-Science-Einrichtung. Über eine solche Einrichtung, beispielsweise ein Centre of Excellence, verfügt etwas weniger als die Hälfte der Mittelständler (45 Prozent). In knapp jedem vierten Unternehmen (22 Prozent) sind die Data Scientists ausschließlich in dieser Einrichtung verortet.

Ein solcher Aufbau ist häufig sinnvoll, um Silos zu verhindern und Daten in ihrer Gesamtheit zu nutzen. Zentrale Einrichtungen erfordern aber auch einen gewissen technologischen Reifegrad. Grundsätzlich hängt die optimale Organisationsform vor allem von den spezifischen Gegebenheiten eines Unternehmens ab.

In der Cloud lassen sich große Datenmengen in der Regel besser verarbeiten als mit einer Inhouse-IT-Architektur, die meist weniger Rechenpower liefert. Knapp zwei Drittel der Mittelständler planen daher, wesentliche Teile ihrer IT-Architektur in die Cloud zu verlagern (40 Prozent) oder haben dies schon gemacht (23 Prozent). Gut jedes vierte Unternehmen (28 Prozent) will die IT auch künftig inhouse halten.