17 Oktober, 2013
Digitales Lesen findet immer mehr Zuspruch – Nutzer legen Wert auf Komfort.
Elektronische Bücher stehen in Deutschland vor dem Durchbruch. Noch ist ihr Anteil am Gesamtumsatz des Buchmarktes klein, aber die Zeichen stehen auf Wachstum. Im vergangenen Jahr betrugen die E-Book-Umsätze in den Bereichen Belletristik sowie Kinder- und Jugendbuch 144 Millionen Euro. Bis 2017 wird der Anteil der E-Book-Umsätze auf mehr als 16 Prozent des gesamten Belletristikmarkt wachsen.
Für unsere Studie haben wir mehr als 1.000 Onlinenutzer in Deutschland im Alter von 18 bis 65 Jahren zur Nutzung von E-Books und ihren diesbezüglichen Erfahrungen befragt. Resultat: Knapp 13 Prozent der Konsumenten lesen regelmäßig E-Books, knapp ein Fünftel der Konsumenten bekundet die Absicht, elektronische Bücher demnächst auszuprobieren.
Die rasante Verbreitung von Tablets und E-Readern beschleunigt die Entwicklung des E-Book-Markts in Deutschland und die meisten großen Verlage warten mittlerweile mit Neuerscheinungen und einem Teil der Backlist in E-Book-Formaten auf.
Im vergangenen Jahr wurden lediglich 3 Prozent der Umsätze im Belletristik-Bereich in Deutschland mit E-Books erwirtschaftet.
Die Voraussetzungen für ein solides Umsatzwachstum bei elektronischen Büchern in Deutschland sind in den vergangenen Jahren geschaffen worden: Das Angebot an deutschsprachigen E-Books hat sich vervielfacht und die Auswahl auf dem Markt für Lesegeräte hat sich kontinuierlich erweitert.
Auch die Teilnehmer des klassischen Buchmarktes haben reagiert: Buchhandelsfillialisten bieten E-Books vor Ort, online oder via App an; ein Großteil der deutschen Buchverlage hat inzwischen die nötigen Investitionen unternommen, um mit digitalen Büchern alle relevanten Vertriebskanäle zu bestücken.
Der Einzelverkauf bleibt auch im digitalen Umfeld das vorherrschende Vertriebsmodell für Bücher. Der Nutzer lädt dabei die gekauften Dateien auf die Festplatte eines Computers herunter oder auf ein virtuelles Buchregal, von wo aus sie sich direkt auf ein Lesegerät übertragen lassen. Mit Flatrate- und Leihmodellen haben sich aber auch schon andere Geschäftsmodelle herausgebildet.
13 Prozent der Konsumenten lesen regelmäßig E-Books, bei den Frauen liegt der Abteil der E-Book-Vielleser mit 15 Prozent deutlich höher als bei den Männern (9,5 Prozent).
Neben Platzersparnis und dem geringen Gewicht, sprechen auch der einfache und schnelle Kauf sowie die Möglichkeit, mittels E-Reader auf umfangreiche Bibliotheken zugreifen zu können, für die digitalen Produkte.
Der Wunsch, in einem „echten“ Buch zu blättern, bleibt das stärkste Argument gegen die Nutzung von Digitalbüchern. Die notwendige Anschaffung eines teuren Lesegeräts und die unweigerliche Abhängigkeit von Akkulaufzeiten schrecken ebenfalls Nutzer ab. Ein Drittel der Verbraucher stört sich daran, dass E-Books nicht weiterverkauft oder weitergegeben werden können.
Konsumenten, die E-Books lesen, tun dies am häufigsten auf einem E-Reader mindestens einmal pro Woche. Auf Tablet-PCs liest rund die Hälfte der Befragten E-Books, die meisten davon seltener als einmal die Woche.
„Verleihdienste ermöglichen ihren Kunden ein hohes Maß an Flexibilität. Daher entscheiden sich 80 Prozent der E-Book-Nutzer häufiger als früher spontan dafür, ein unbekanntes Buch zu lesen.“
PwC erwartet, dass der Umsatz mit E-Books im Bereich Belletristik, inklusive Kinder- und Jugendliteratur, bis 2017 852 Millionen Euro erreichen wird, was einem durchschnittlichen jährlichen Anstieg von 43 Prozent und einem Anteil von mehr als 16 Prozent am Gesamtmarkt für Belletristik entspricht.