16 März, 2022
Ihr Experte für Fragen
Gunter Lescher
Partner, Forensic Services bei PwC Deutschland
Tel: +49 151 12198599
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Wie geht ein Zielunternehmen mit den Themen Umwelt, Soziales und Governance – kurz ESG – um? Gab es in der Vergangenheit eine negative mediale Berichterstattung oder Rechtsstreitigkeiten? Gerade im Rahmen von Transaktionen ist es unverzichtbar, sich darüber ein genaues Bild zu machen. Unser Global Intelligence Team unterstützt Sie dabei, solche Integritätsrisiken zu erkennen und zu bewerten. Mit einem Fokus auf Governance-Fragestellungen analysieren wir unter anderem allgemeine Unternehmensinformationen sowie Medien- und Presseberichte über das Zielunternehmen. Auch Schlüsselpersonen und Gesellschafter identifizieren wir bis zur Ebene des wirtschaftlich Berechtigten und beziehen sie in unsere Recherchen ein. Hierfür nutzen wir unsere weltweiten Zugänge zu relevanten Informationsdatenbanken, wie Sanktionslisten, Handelsregister-, Gerichts- und Mediendatenbanken.
Für das Zielunternehmen listen wir die Entwicklung der Umweltkennzahlen in den letzten zehn Jahren auf und sichten gemeldete Vorfälle von Verschmutzung. Auf Basis von Ratings und Bewertungen analysieren wir, wie das Unternehmen auf dem Markt wahrgenommen wird. Dabei gilt es, auch positive Auswirkungen wie umweltfreundliche Produkt- und Prozessinnovationen zu berücksichtigen.
Bei der Recherche nutzen wir unter anderem spezialisierte Datenanbieter wie das Carbon Disclosure Project (CDP), Mediendatenbanken, Webseiten, ESG-Risiko-Ratings und Pressemitteilungen.
Eine Analyse des öffentlichkeitswirksamen Verhaltens legt zum Beispiel Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen, Vorwürfe zum Umfang des Lieferkettenmanagements sowie Verstöße gegen die ILO-Kernarbeitsnorm zu Kinder- und Zwangsarbeit offen. Sie ermöglicht es aber auch, Initiativen zur Stärkung von Menschenrechten bei Lieferanten zu identifizieren. Zentrale Datenquellen dafür sind das Business & Human Rights Resource Centre, OECD-NKS-Beschwerdeverfahren sowie der Corporate Human Rights Benchmark.
Darüber hinaus berücksichtigt die Analyse auch Informationen und Berichte zur Chancengleichheit innerhalb des Zielunternehmens und Initiativen zur Stärkung von Arbeitnehmerrechten.
Ein Open Source Risk Assessment umfasst auch eine Analyse von ESG-relevanten Informationen des General Partners. Dazu gehören zum einen Nachhaltigkeitsberichte, das ESG-Databook, ESG-Richtlinien und -Verfahrensanweisungen. Zum anderen fallen darunter auch die Grundsatzerklärung, der Human-Rights-Due-Diligence-Prozess, ein Supplier Code of Conduct sowie die Verpflichtung zu Zertifizierungen.
Sustainalytics betreibt eine unabhängige ESG- und Corporate-Governance-Forschung und bietet Ratings und Analysen. Die Daten sind besonders gut dafür geeignet, ESG-Kontroversen zu überwachen und Lösungen zur Unterstützung von Anlegern bei der Einhaltung von EU-ESG-Vorschriften zu finden.
Das Greenhouse Gas Protocol ist eine Datenbank für den Lebenszyklus von Produkten und die Wertschöpfungskette von Unternehmen. Sie ist hilfreich bei der Analyse von Treibhausgasemissionen und der Beobachtung rechtlicher Entwicklungen im Bereich Treibhausgase.
Die UK Sustainable Investment and Finance Association (UKSIF) bietet Informationen zu Vorschriften und Strategien bezüglich ESG-Themen. Dazu gehören unter anderem Taxonomien der EU und UK, Regeln für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsdaten, und Daten rund um Net Zero und grüne Investitionen.
Fitch Connect ist eine Quelle für ESG-Berichte, Ratings, und Whitepaper. Neben einem monatlichen Newsletter bietet die Plattform ESG-Analysen, die nach Sektoren unterteilt sind.
Die Institutional Investors Group on Climate Change (IIGCC) engagiert sich rund um die Definition von Investitionspraktiken und -richtlinien sowie Verhaltensweisen von Unternehmen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Sie bietet ESG-Einblicke in den aktuellen Diskurs.