Disruptive Technologien, politische Unsicherheiten, veränderte Kundenerwartungen und steigende Regulierung gehören für Unternehmen heute zur „neuen Normalität“. Datenbasierte Analysen helfen, vorausschauend zu planen und schnell zu reagieren.
Wie sind die CFOs im Mittelstand auf diesen Wandel vorbereitet? Und ist der CFO der künftige Co-CEO? Voraussetzung dafür ist eine neue Ausrichtung der Finanzfunktion in mittelständischen Unternehmen – in organisatorischer, aber vor allem in technologischer Hinsicht. Doch die Herausforderungen sind groß und die Zeit ist knapp.
Zwischen Vision, Wirklichkeit und der Notwendigkeit zum Handeln: Unsere Umfrage ergibt ein differenziertes Bild der CFOs im Mittelstand.
CFOs sind sich einig: Bis zum Jahr 2025 wird die Finanzfunktion für die datengestützte strategische Beratung der Geschäftsführung immer wichtiger und das operative, transaktionale Tagesgeschäft auch in Zukunft unterstützen. Als wichtiger wird aber die Unterstützung bei (Des-) Investitionsentscheidungen und die Lieferung von Echtzeit-Daten angesehen.
„Die Finanzexperten werden durch die Digitalisierung noch mehr zum Sparring-Partner der CEOs – sie werden wahrscheinlich sogar ein festes Tandem mit dem CEO bilden.“
Aus Sicht der meisten CFOs handelt es sich bei den künftigen Leistungen, die der Finanzbereich erbringen muss, um völlig neue, zusätzliche Aufgaben. Vor allem Handlungsempfehlungen durch Data Analytics und ein übergreifendes Qualitäts- und Prozessmanagement gewinnen an Bedeutung. Auch die Entwicklung digitaler Lösungen und die Bereitstellung nicht-finanzbezogener Daten gehören zu den Aufgaben des CFO im Jahr 2025.
Seine Aufgaben im Jahr 2025 wahrnehmen zu können, setzt die tatsächliche Nutzung digitaler Technologien und Anwendungen im eigenen Bereich voraus. Eine riesige Herausforderung – wie auch die Gewinnung und Weiterbildung von Personal, die Auswahl der richtigen Systeme und Technologien, die Erfassung von nicht-finanziellen Kennzahlen sowie der strukturelle und kulturelle Wandel.
„Datengestützte Verfahren verbessern die betrieblichen Leistungsprozesse, weil diese genauer analysiert werden können. Das führt zu fundierteren unternehmerischen Entscheidungen.“
Bei der digitalen Transformation des Finanzbereichs steht der Mittelstand noch am Anfang. Moderne Planungsansätze und entsprechende Tools werden kaum genutzt. Das gilt auch für zukunftsweisende Technologien zur Effektivitätssteigerung wie Process Mining-Lösungen sowie Predictive und Prescriptive Analytics Tools und effizienzgetriebene Technologien wie Robotic Process Automation. Zwar ist eine stärkere Nutzung in vielen Unternehmen geplant. Dem Anspruch muss aber auch die Umsetzung folgen.
Durch die Automatisierung transaktionaler Prozesse werden die Mitarbeiter im Finanzbereich nicht überflüssig. Sie werden wichtiger. Sie brauchen aber neben klassischem Finanzwissen zunehmend zusätzliche Qualifikationen wie IT- und Big-Data-Kenntnisse, Soft Skills wie die Fähigkeit zu agilem, interdisziplinärem Arbeiten und eine tiefere Kenntnis des Kerngeschäfts. Gleichwohl erwarten CFOs im Mittelstand, dass auch in Zukunft Personal mit klassischem Finanzwissen einen entscheidenden Anteil an der Belegschaftsstruktur haben wird. Ein Know-how-Transfer in den Bereichen IT, Big Data, Statistik und Mathematik ist aber notwendig.