Preis für die beste Nachhaltigkeitsberichterstattung 2022

21 Oktober, 2022

Verleihung des „Building Public Trust Award 2022“ / Fachjury aus Wissenschaft und Praxis zeichnet BMW, Evonik und Robert Bosch GmbH für ihre vorbildliche Nachhaltigkeitsberichterstattung aus

Frankfurt am Main, 21. Oktober 2022

Die Sustainable Finance Research Group der Universität Hamburg prämiert in diesem Jahr BMW, Evonik und die Robert Bosch GmbH mit dem „Building Public Trust Award“. Mit diesem von PwC Deutschland unterstützten Preis werden seit 2016 Unternehmen ausgezeichnet, die durch eine besonders transparente und glaubwürdige Nachhaltigkeitsberichterstattung überzeugen. In diesem Jahr wurden die Berichte aus der Berichtsperiode 2021 von Unternehmen aus dem DAX 40, dem MDAX sowie erstmals auch von nicht-börsennotierten Unternehmen untersucht. Vergeben wurden die Preise für besondere Anstrengungen in den Kategorien „Klimaschutz und Klimawandel“, „Lieferkette“ sowie „EU-Taxonomie-Angaben“. Die Verleihung fand am gestrigen Abend im Rahmen des Sustainability Kongresses in Berlin statt.

„Lange waren wir gewohnt, die wirtschaftliche Situation und den Wert eines Unternehmens vor allem an materiellen Kriterien zu messen, an Zahlen, KPIs und Finanzdaten. Nachhaltigkeit fügt nun weitere Faktoren hinzu, nämlich diejenigen Auswirkungen, die die Aktivitäten von Unternehmen auf die Umwelt, auf das soziale Gefüge und auf Verlässlichkeit in der Wirtschaft haben. Kunden, Investoren und weitere Stakeholder interessieren sich daher längst nicht mehr nur für die Finanzzahlen eines Unternehmens“, sagt Petra Justenhoven, Mitglied der Jury und Sprecherin der Geschäftsführung von PwC Deutschland.

„Mit dem Building Public Trust Award möchten wir die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft durch Transparenz fördern. Denn so entstehen Vertrauen und nachhaltige Ergebnisse − die wichtigsten Güter für alle, die in der Wirtschaft Verantwortung tragen.“

Petra Justenhoven,Mitglied der Jury und Sprecherin der Geschäftsführung von PwC Deutschland

Für den Preis bewerteten die Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis insbesondere die Glaubwürdigkeit und Konsistenz sowie Vollständigkeit und Wesentlichkeit der dargestellten Informationen. Zudem analysierten sie die Qualität und Verlässlichkeit der enthaltenen Informationen sowie die Nutzung innovativer Ansätze der Berichterstattung.

Diesjährigen Gewinner sind BMW, Evonik und Robert Bosch GmbH

Die Auszeichnung für die beste Nachhaltigkeitsberichterstattung im DAX 40 ging dieses Jahr an BMW. Die Jury lobte die Detailtiefe und Transparenz im Bericht des Konzerns über die drei untersuchten Themengebiete hinweg. „BMW zeigt in den Bereichen Klima, Lieferkette und Taxonomie eine vorbildliche Leistung. So werden ambitionierte Reduktionsziele definiert, Emissionen detailliert erfasst, die Einhaltung von Menschenrechten in der Lieferkette überwacht und die neuen Anforderungen der EU-Taxonomie konsequent umgesetzt. Es macht Freude, den Bericht von BMW zu lesen“, sagt Prof. Dr. Alexander Bassen, Vorsitzender der Jury und Inhaber der Professur für Kapitalmärkte und Unternehmensführung an der Universität Hamburg.

Im Segment MDAX konnte Evonik mit einer besonders anschaulichen und klaren Darstellung punkten, die auch den Ansprüchen der Jury an den Detaillierungsgrad gerecht wurde. „Die Berichterstattung im MDAX fällt deutlich hinter der im DAX 40 zurück. Evonik sticht hier sehr positiv hervor. Es erfolgt eine klare Ableitung von Zielen aus der Strategie; zudem werden die Herausforderungen bei der Berichterstattung klar adressiert und nachvollziehbar gelöst. Als eines der wenigen Unternehmen in diesem Segment arbeitet Evonik beispielsweise mit einem internen CO2-Preis“, so Bassen.

Die Robert Bosch GmbH wurde als nicht-börsennotiertes Unternehmen in einer neuen Kategorie prämiert. „Bosch unterliegt keiner verpflichtenden Nachhaltigkeitsberichterstattung und setzt trotzdem Maßstäbe. Gut strukturiert, verständlich aufbereitet und mit hoher Detailtiefe überzeugt der Bericht. Eine absolute Vorbildfunktion, auch für den DAX“, stellt Bassen dazu fest.

Noch Luft nach oben beim ESG-Reporting

Insgesamt gibt es aber noch Verbesserungsbedarf in der Berichterstattung: Zwar berichten schon viele Unternehmen im Rahmen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflichten über die Menschenrechtssituation entlang ihrer Lieferkette, ergebnisorientierte Ziele und tatsächliche Auswirkungen der unternehmerischen Aktivitäten auf die eigenen Lieferketten bleiben aber oft unklar.

„Hier werden wir über die nächsten Jahre sicher noch eine Weiterentwicklung beobachten, insbesondere mit Fokus auf das erste Anwendungsjahr des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ab 2023 und vor dem Hintergrund des EU-Vorschlags einer Corporate Sustainability Due Diligence Directive.“

Nicolette Behncke,Partnerin im Bereich Sustainability Services bei PwC Deutschland

Das gleiche gilt für die Berichterstattung zur EU-Taxonomie: Die berichtspflichtigen Unternehmen haben sich in der vergangenen Berichtssaison vor allem auf die Pflichtübung konzentriert und ihre taxonomiefähigen Anteile der Umsatzerlöse sowie Investitions- und Betriebsausgaben offengelegt. Spannend wird die künftig erforderliche Darstellung der Taxonomie-Konformität, denn diese Informationen sind relevant für die Kapitalmarktteilnehmer. „Bei den Entwicklungen, die wir von Award zu Award beobachten, wird ganz deutlich, dass die Themen Klima, Lieferkette und Taxonomie in den nächsten Jahren − auch regulatorisch bedingt − einen immer größeren Stellenwert in der Nachhaltigkeitsberichterstattung erfahren und deutlich mehr inhaltliche Tiefe gewinnen werden“, so Behncke.

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Alina Gerhards

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