Global PwC Hopes and Fears Survey 2024

Arbeitnehmende sind bereit für Veränderungen. Sind Führungskräfte bereit, sie einzubinden?

Ihre Expert:innen für Fragen

Petra Raspels, Partner, Co-Lead Workforce Transformation bei PwC Deutschland, und Till Lohmann, Partner, Co-Lead Workforce Transformation bei PwC Deutschland

Petra Raspels
Partner, Co-Lead Workforce Transformation bei PwC Deutschland
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Till Lohmann
Partner, Co-Lead Workforce Transformation bei PwC Deutschland
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Veränderungen sind überall – und die Mitarbeitenden spüren es

PwCs diesjährige Global Hopes and Fears Survey zeigt, dass weltweit mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden das Gefühl haben, dass zu viele Veränderungen auf einmal am Arbeitsplatz stattfinden, und 44 % verstehen nicht, warum sich überhaupt etwas ändern muss. Gleichzeitig berichten die Arbeitnehmenden über erhöhte Arbeitsbelastung, Unsicherheit bezüglich ihres Arbeitsplatzes und weit verbreitete finanzielle Schwierigkeiten.

Bevor wir jedoch annehmen, dass die Survey ein düsteres Bild der Arbeitswelt zeichnet, sollten wir auch die starken Anzeichen für Optimismus sehen. Die meisten Mitarbeitenden sagen, dass sie bereit sind, sich an neue Arbeitsweisen anzupassen. Viele sind bestrebt, ihre Fähigkeiten zu erweitern, und sehen Potenzial darin, generative KI (GenAI) zu nutzen, um ihre Effizienz zu steigern. Mehr als die Hälfte stimmt zu, dass die jüngsten Veränderungen, die sie erlebt haben, sie optimistisch in die Zukunft ihres Unternehmens blicken lässt.

Die Ergebnisse der Umfrage unter mehr als 56.000 Arbeitnehmern weltweit offenbaren gemischte Signale, die auf eine globale Belegschaft hinweisen, die sich zwischen Gegenwart und Zukunft gefangen fühlt. Die Mitarbeitenden sind zwar offen für die Zukunft, aber die gegenwärtigen Herausforderungen könnten ihre Perspektive auf das, was die Zukunft bringen könnte und ihren möglichen Beitrag dazu, beeinträchtigen.

Trotz überzeugender geschäftlicher Gründe für Veränderungen – CEOs sind dringend bestrebt, ihre Unternehmen weiterzuentwickeln, um langfristig zukunftsfähig zu sein – müssen Führungskräfte verstärkt kommunizieren, warum Veränderungen notwendig sind, und dies ihrer wichtigsten Interessengruppe, ihrer Belegschaft, klar vermitteln. Ohne das Verständnis und die Unterstützung der Mitarbeitenden werden Transformationspläne wahrscheinlich scheitern.

Die diesjährige Umfrage baut auf dem Thema Reinvention Readiness auf und untersucht insbesondere drei Themen aus der Mitarbeiterperspektive – Führung in Zeiten des Wandels, Potenziale von GenAI ausschöpfen und die Schaffung eines nachhaltigen Mitarbeitererlebnisses. Im Folgenden werden die Ergebnisse der 2.050 Arbeitnehmenden aus Deutschland vorgestellt.

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Die Studie im Überblick

Führung in Zeiten des Wandels

Ein Großteil der Mitarbeitenden steht den Veränderungen am Arbeitsplatz positiv gegenüber. So geben 53 % der Arbeitnehmenden an, dass die jüngsten Veränderungen sie optimistisch in die Zukunft ihres Unternehmens blicken lassen. Jedoch können selbst positive Veränderungen stressig sein, insbesondere wenn sie in hoher Frequenz auftreten – über die Hälfte der Mitarbeitenden berichtet, im vergangenen Jahr mehr Veränderungen am Arbeitsplatz erlebt zu haben als in den 12 Monaten zuvor.

Infografik: Hopes and Fears 2024 Umfrage: Wenn Sie an die Veränderungen denken, die Sie in den letzten 12 Monaten in Ihrer Rolle erlebt haben, inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zu oder nicht zu?

Aktuell besteht somit ein hohes Risiko für Ermüdung durch Veränderungen und Überforderung innerhalb der Belegschaft. Nahezu die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihre Arbeitsbelastung in den letzten 12 Monaten erheblich zugenommen hat, während 37 % berichten, dass sie neue Technologien erlernen mussten, um ihre Arbeitsaufgaben zu bewältigen.

Infografik: Hopes and Fears 2024 Umfrage: Inwieweit, wenn überhaupt, beschreiben die folgenden Aussagen Veränderungen, die Sie in den letzten 12 Monaten in Ihrer Rolle erlebt haben?

Obwohl 53 % der Arbeitnehmenden optimistisch in die Zukunft ihres Unternehmens blicken, äußern 37 % Sorgen über ihre Arbeitsplatzsicherheit aufgrund jüngster Veränderungen. Welche Art von Veränderungen können das sein? Grundsätzlich stimmen CEOs und Mitarbeitende weitgehend darüber überein, dass Treiber wie Technologie, der Klimawandel und eine veränderte Wettbewerbsdynamik Unternehmen und Arbeitsplätze umgestalten werden. Allerdings gibt es einen bemerkenswerten Unterschied: CEOs sehen den technologischen Wandel eher als wichtigen Treiber der Veränderung im Vergleich zu den Mitarbeitenden.

Potenzial von GenAI ausschöpfen

Ein wichtiger Teil des technologischen Wandels ist GenAI und die Innovationskraft von GenAI liegt bei denen, die es intensiv nutzen. Die Ergebnisse der Hopes & Fears Survey haben gezeigt, dass die breite Nutzung von GenAI am Arbeitsplatz sich noch nicht etabliert hat. Denn obwohl 51 % der Arbeitnehmenden GenAI im letzten Jahr verwendet haben, tun dies nur wenige regelmäßig. Führungskräfte müssen daher ihre Belegschaft ermutigen, GenAI zu testen, um dessen Vorteile zu erkennen und Arbeitsprozesse zu überdenken. Zudem sollten sie Hindernisse beseitigen, die Mitarbeitende und Führungskräfte davon abhalten, GenAI-Potenziale zu erkunden, da 32 % derer die GenAI nicht nutzen glauben, es gäbe keine Anwendungsmöglichkeiten in ihrem Bereich.

Aber es gibt auch positive Signale: Fast zwei Drittel der Arbeitnehmenden erwarten, dass GenAI ihre Arbeitszeit in den nächsten 12 Monaten effizienter machen wird und stimmen damit den Einschätzungen der CEO Survey aus 2024 zu und 57 % sind überzeugt, dass GenAI ihre Arbeitsauslastung in der gleichen Zeit verbessern wird.

Daher ist es nun entscheidend, die notwendigen Fähigkeiten für die optimale Nutzung von GenAI zu erlernen und gleichzeitig persönliche Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Führungsverhalten und Problemlösungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Der kürzlich von PwC veröffentlichte AI Jobs Barometer fand heraus, dass die von Arbeitgebenden in KI-exponierten Berufen geforderten Kompetenzen sich 25 % schneller verändern als in weniger KI-beeinflussten Tätigkeitsfeldern.

Zur globalen Studie

Global PwC Hopes and Fears Survey 2024

Schaffung eines nachhaltigen Mitarbeitererlebnisses

Die diesjährige Hopes & Fears Umfrage zeigt eine leichte Steigerung der Arbeitszufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr: 62 % der Mitarbeitenden äußern, dass sie sehr oder mäßig zufrieden sind, im Vergleich zu 61 % im Vorjahr. Dennoch impliziert Arbeitszufriedenheit nicht zwangsläufig eine langfristige Bindung an den Arbeitgeber. Fast ein Drittel der Befragten hält es für wahrscheinlich, dass sie in den nächsten 12 Monaten ihren Job wechseln. Insgesamt geben etwas mehr Mitarbeitende an, innerhalb der nächsten 12 Monate den Arbeitgeber wechseln zu wollen, als während der „großen Kündigungswelle“ im Jahr 2022.

Infografik: Hopes and Fears 2024 Umfrage: Wie zufrieden sind Sie mit ihrer Arbeit?

Obwohl diese Stimmung sich möglicherweise nicht in den aktuellen Arbeitsmarktdynamiken widerspiegelt, lenkt sie den Fokus jedoch auf die aktuelle Belastung der Arbeitnehmenden. Konkrete Maßnahmen können diesen Herausforderungen entgegenwirken. Ein maßgeblicher Punkt ist das Thema Weiterbildung, das für Mitarbeitende so wertvoll geworden ist, dass sie es als ein Unterscheidungsfaktor zwischen Unternehmen betrachten. 42 % der Mitarbeitenden gibt an, dass die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, ein wesentliches Kriterium ist, wenn es um ihre Entscheidung geht, bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben oder zu einem anderen Job zu wechseln.

Ein weiterer Aspekt ist die Schaffung eines nachhaltigen Mitarbeitererlebnisses. Was würde Mitarbeitenden helfen, produktiver und engagierter zu sein? Diese zeitlose Frage beschäftigt Führungskräfte. Und eine Antwort darauf ist, die Lücken zwischen dem, was Mitarbeitende als besonders wichtig erachten, und dem, was sie tatsächlich am Arbeitsplatz erleben, zu schließen. Es ist wenig überraschend, dass der wichtigste Faktor, den Mitarbeitende angeben, der ihnen helfen würde, ihre Arbeit besser zu erledigen, gerechte Bezahlung für ihre Leistung ist. Von den 87 % der Arbeitnehmenden, für die eine faire Bezahlung wichtig ist, stimmen 71 % zu, dass ihr derzeitiger Job das bereits bietet. Mitarbeitende stuften auch Faktoren wie Flexibilität und eine erfüllende Tätigkeit als wichtig ein, jedoch spielt die Bezahlung immer noch die Hauptrolle.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die persönlichen Erfahrungen der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz, ihre Wahrnehmung von Veränderungen und ihre Bereitschaft, sich daran zu beteiligen durch ein nachhaltiges Mitarbeitererlebnis geprägt werden. Für Arbeitgeber ist es daher entscheidend, diese Faktoren zu adressieren, um das Risiko für Fluktuation zu vermindern, sowie den Verlust von Innovationskraft und Technologieakzeptanz zu vermeiden.

Zur globalen Studie

Global PwC Hopes and Fears Survey 2024

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Petra Raspels

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