Carve-outs strategisch einsetzen

PwC Deals Studie: Wie Entscheider Unternehmensausgliederungen erfolgreich gestalten können

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Dr. Joachim Englert
COO Advisory bei PwC Deutschland
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Carve-Out als strategisches Instrument

Das Marktumfeld vieler Branchen und Unternehmen ist von zunehmender Komplexität und Unsicherheit geprägt. Dafür sind unterschiedliche Faktoren verantwortlich: regulatorische Vorgaben, politische Konflikte, Umwelteinflüsse und ein verändertes Konsumentenverhalten, aber auch technologische Umbrüche wie die Digitalisierung. Kurzfristige Krisen wie derzeit die Coronavirus-Pandemie erhöhen die Komplexität zusätzlich.

Gerade in einer zunehmend unsicheren Marktumgebung können Unternehmen mit der Ausgliederung bestimmter Unternehmenseinheiten unterschiedliche strategische Ziele erreichen. Dazu gehören insbesondere die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die Erhöhung der Liquidität. Aber auch neue regulatorische Anforderungen oder technologische Veränderungen in den jeweiligen Branchen können Carve-outs sinnvoll erscheinen lassen.

Die exklusive PwC Deals Studie, welche in Kooperation mit dem Marktforschungsunternehmen Kantar und der Technischen Universität Darmstadt erstellt wurde, gibt Antworten auf Fragen wie diese: Wie lässt sich der Erfolg von Carve-outs bewerten? Welche Faktoren sind dabei entscheidend? Und welche Rolle spielt es, rechtzeitig eigenständig Strukturen und Funktionen bei den ausgegliederten Einheiten zu schaffen?

„Investitionen in die Reduzierung der Komplexität zahlen sich aus. Frühzeitig eigenständig funktionierende Unternehmenseinheiten zu schaffen kann hierbei den Erfolg von Ausgliederungen nachhaltig steigern.“

Dr. Joachim Englert, COO Advisory bei PwC Deutschland

Die Studie im Überblick

Der erste Teil der Studie, „Optimism on uncertain grounds“, hatte herausgefunden, dass Unternehmensentscheider in Deutschland, Österreich und der Schweiz die derzeitige volatile Marktsituation überraschend optimistisch beurteilen.

Im zweiten Studienteil „Mastering uncertainty and volatility“ ging es darum, wie groß der Reife- und Professionalisierungsgrad bei den befragten Entscheidern ist, und zwar im Hinblick auf ihr strategisches Portfolio-Management sowie ihr Operational Footprint Management.

In „Unlocking value through carve-outs“, dem dritten und abschließenden Teil dieser Reihe, geht es darum, welche Rolle Carve-outs als strategisches Instrument spielen – und wie Entscheider ihren Erfolg bei Unternehmensausgliederungen deutlich steigern können.

Die Studienergebnisse im Überblick – Teil 3

Der dritte Teil der Studie analysiert im Zusammenhang mit Carve-outs drei wesentliche Aspekte:

  1. Die Bewertung des Verflechtungsgrads des Zielunternehmens
  2. Dauer und Ausmaß von Transitional Service Agreements (TSAs)
  3. Standalone-Lösungen bei Transformationen

Diese Aspekte sind maßgeblich für den Erfolg von Carve-outs. Um diesen aus Sicht des verkaufenden Unternehmens zu bewerten, berücksichtigen wir in der Studie

  • den erzielten Kaufpreis (mit dem Ziel der Maximierung),
  • die Geschwindigkeit des Verkaufsprozesses (ebenfalls mit dem Ziel der Maximierung),
  • die Transaktionskosten für den Verkäufer (mit dem Ziel der Minimierung).

Lesen Sie im Folgenden, wie die befragten Unternehmensentscheider geantwortet haben.

Unlocking value through carve-outs

Bewertung betrieblicher Komplexität

Wer operative Verflechtungen nicht rechtzeitig erkennt, mindert den Erfolg von Carve-outs

Ein Faktor, der über den Erfolg von Carve-outs mitentscheidet, ist die Komplexität der betrieblichen Verflechtungen zwischen der zum Verkauf stehenden Unternehmenseinheit auf der einen und der nicht-verkauften Unternehmenseinheiten auf der anderen Seite. Zu diesen Verflechtungen können etwa integrierte Wertschöpfungsketten oder zentralisierte Back-Office-Services gehören.

Je geringer der Grad der Verflechtungen, desto höher ist in aller Regel der erzielbare Verkaufspreis. Ein Ansatz, um die Komplexität dieser Verflechtungen zu verringern und damit den erzielbaren Verkaufspreis zu erhöhen, ist es, die zum Verkauf stehende Unternehmenseinheit als Standalone-Business zu organisieren – also als komplett eigenständig funktionierende Einheit.

Um dies zu erreichen, ist es wichtig, die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den einzelnen Unternehmenseinheiten regelmäßig und strukturiert zu bewerten. Hier gaben lediglich 27 Prozent der befragten Entscheider an, dass sie dies vollumfänglich tun; 46 Prozent sagten, dass sie solche eine Komplexitätsbewertung lediglich teilweise vornehmen, und sogar 24 Prozent verneinten dies.

Die Studie zeigt allerdings: Wer solche operativen Verflechtungen nicht rechtzeitig erkennt, beeinflusst damit negativ den erzielten Verkaufspreis, die Geschwindigkeit und die Kosten des Carve-out-Prozesses – und damit dessen Erfolg insgesamt.

Grafik aus der PwC Studie "Unlocking value through carve-outs": Hat ihr Unternehmen eine strukturierte und regelmäßige Prüfung der Interdependenzen und der Komplexität dieser Interdependenzen zwischen den Geschäftsbereichen eingeführt?

„Operative Verflechtung - insbesondere in der Value Chain - beeinflussen Geschwindigkeit und Kosten eines Carve-outs ganz erheblich. Wer sich hierüber nicht frühzeitig Klarheit verschafft, bringt sich in aller Regel um erzielbaren Mehrwert beim Carve-out.“

Christian Moldt,Partner im Bereich Delivering Deal Value bei PwC Deutschland

Lesen Sie jetzt den Teil 1 unserer dreiteiligen Deals-Studie: „Optimism on uncertain grounds“

Unternehmenssteuerung in volatilen Zeiten: Das aktuelle Marktumfeld ist immer stärker von den so genannten VUCA-Faktoren geprägt – darüber sind sich die Experten einig. Wie nehmen Unternehmenslenker das aktuelle Marktumfeld und die Zukunftsaussichten wahr? Welche Auswirkungen hat das auf ihren Strategieprozess? Unsere Studie kommt zu überraschenden Ergebnissen.

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Lesen Sie jetzt Teil 2 unserer dreiteiligen Deals-Studie: „Mastering uncertainty and volatility“

Unsicherheit und Komplexität beherrschen: Der zweite Teil der Studie untersucht, wie sich die Wahrnehmung von Marktstrukturen und Marktaussichten auf das Unternehmensportfolio und das Handeln der Entscheidungsträger auswirkt. Im Fokus: Das Portfoliomanagement und die Steuerung der operativen Unternehmensstrukturen.

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Die Methodik

PwC hat die dreiteilige Studie in Kooperation mit dem führenden Marktforschungsinstitut Kantar und der Technischen Universität Darmstadt erstellt. Befragt wurden im Juli 2020 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Jahresumsatz über 300 Millionen Euro. An der Umfrage beteiligt haben sich 157 Entscheider aus der Vorstandsebene, dem Bereich M&A und Strategie.

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Partner, Deals: Leader Chemical Industries, PwC Germany