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Gunter Lescher
Partner, Forensic Services bei PwC Deutschland
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Das öffentliche Interesse und die politische Debatte um das Thema Nachhaltigkeit haben erheblich zugenommen. Nachhaltige Produkte sind stark nachgefragt. Der regulatorische Druck nimmt zu. Für Unternehmen wird die Auseinandersetzung mit dem Dreiklang „Environment, Social, Governance“, kurz ESG, immer wichtiger. Umfassende Nachhaltigkeit entscheidet über den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Doch mit der steigenden Bedeutung entstehen auch neue Risiken durch Verstöße gegen Gesetze und Vorgaben.
„Die Nichteinhaltung von ESG-Vorgaben kann für Unternehmen existenzbedrohend sein.“
Das Begehen von ESG-Fraud kann für das Unternehmen, seine Organe und Geschäftspartner schwerwiegende Folgen haben. Hierunter zählen Reputationsschäden und Haftungsrisiken sowie Geld- und Haftstrafen. Folglich ist es unabdingbar, dem Thema zum einen präventiv zu begegnen, es als Compliance-Aspekt zu betrachten und bei Transaktionen zu berücksichtigen sowie zum anderen bei Hinweisen auf mögliche Verstöße eine unabhängige Aufklärung sicherzustellen.
ESG-Fraud ist ein weit gefasster Begriff, der sich auf Verstöße mit Bezug auf Nachhaltigkeitsdaten gegen Gesetze, Vorschriften, interne Richtlinien und weitere Verhaltensregeln im Unternehmensumfeld beziehen kann. Dazu gehören zum Beispiel Betrug, Untreue und Urkundenfälschungen, aber auch Umweltdelikte oder Verstöße gegen Menschenrechte.
Aktuell steigen die Risiken von Betrugsfällen im ESG-Kontext, denn Regulatoren und die Gesellschaft erhöhen den Druck. Für ESG-regelkonformes Handeln sind unter anderem Entwicklungen im Emissionshandelsgesetz, Antikorruptionsgesetz, Lieferkettengesetz, die CSR-Berichtspflicht und die weitere Konkretisierung der EU-Taxonomie zu berücksichtigen. Regulatorische Anforderungen sind jedoch nicht immer eindeutig. Fehlende, einheitliche Vorgaben für die Angabe von nachhaltigkeitsrelevanten Kennzahlen erschweren zudem die Identifizierung von betrügerischen Handlungen.
Mit unserem ganzheitlichen Ansatz – von der Strategie bis zur Umsetzung – unterstützen wir Unternehmen gezielt und strukturiert dabei, das Thema ESG für die eigene Geschäftstätigkeit zu verstehen und angemessen umzusetzen. Dafür eruieren wir unternehmensspezifische Einflussfaktoren und Handlungstreiber, analysieren die Betroffenheit einzelner Geschäftsbereiche und erarbeiten im Rahmen unseres ESG-Assessments eine transparente Darstellung des Ist-Zustands. Darauf aufbauend entwickeln wir gemeinsam mit Ihnen eine ganzheitliche ESG-Strategie und begleiten die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen.
Ein mögliches Fraud-Szenario resultiert aus der Manipulation von ESG-Daten. Werden ESG-Faktoren in die Vergütungssysteme der Unternehmen integriert, besteht das Risiko, Kennzahlen bewusst zu verfälschen, um ungerechtfertigte Bonuszahlungen zu erwirken. Zudem können auch die verstärkten Reportingpflichten und die Forderung von Investoren und anderen Stakeholdern nach der Offenlegung von ESG-Daten das Risiko erhöhen, dass ESG-Daten zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele in den Reports manipuliert werden.
ESG-Fraud kann verschiedene Formen annehmen. Risiken existieren auf allen Unternehmensebenen und können auch von Geschäftspartnern ausgehen.
Missachten Unternehmen ESG-Vorgaben, drohen schwerwiegende Folgen. Neben langfristigen wirtschaftlichen Nachteilen können sich diese Folgen von Reputationsschäden bis zu Geld- oder Haftstrafen für das Unternehmen und seine Mitarbeitenden erstrecken. Mit zunehmend komplexeren, regulatorischen Anforderungen nehmen auch die Risiken durch ESG-Fraud und Greenwashing zu. Weil das regulatorische Umfeld sehr dynamisch ist und nicht immer eindeutig ausfällt, steigt auch das Risiko für Unternehmen, unbeabsichtigt gegen diese Anforderungen zu verstoßen. Lesen Sie, wie die Prävention und Aufklärung von ESG-Verstößen gelingt.
„Ein erfolgreiches Unternehmen zeichnet sich zunehmend durch die gesellschaftliche Wahrnehmung seiner ESG-Positionierung aus.“