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Thorsten Weber
Director, Leiter Beratung GKV bei PwC Deutschland
Tel.: +49 211 981-4315
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In den vergangenen 50 Jahren hat es eine enorme Konzentration auf dem Krankenkassenmarkt gegeben – durch Fusionen hat sich die Zahl der gesetzlichen Krankenversicherungen um 94 Prozent reduziert. Angesichts der angespannten finanziellen Situation vieler Kassen dürfte sich dieser Trend zur Konsolidierung weiter fortsetzen. Der Zusammenschluss von Wettbewerbern kann eine Chance sein, im Fall von wirtschaftlichen Schwierigkeiten eine Schließung zu vermeiden. In größeren Einheiten können die Unternehmen vielfach wirtschaftlicher arbeiten. Allerdings ist die Fusion ein komplexer Prozess, der einer gründlichen Analyse der Situation und einer sorgfältigen Planung bedarf. Wie kann es gesetzlichen Krankenkassen gelingen, den richtigen Partner an ihrer Seite zu finden? Wie lassen sich die unterschiedlichen Systeme und Prozesse vereinheitlichen? Wie kann eine neue Unternehmenskultur etabliert werden?
Diesen Fragen müssen sich Krankenkassen vor einer Fusion stellen. Dabei lassen wir Sie nicht alleine – gemeinsam mit Ihnen möchten wir Antworten finden!
Der Wettbewerb unter den gesetzlichen Krankenkassen ist schärfer geworden – ebenso wie der Fusionsdruck. Das steigende Lebensalter der Versicherten, der Sparzwang im Gesundheitswesen und höhere Gesundheitsausgaben können dazu führen, dass Krankenversicherungen wirtschaftlich in Schieflage geraten. Dann kann eine Fusion mit Wettbewerbern, beschlossen durch die Verwaltungsräte, ein sinnvoller Weg sein, um die Schließung einer Krankenkasse zu vermeiden. Das ist ein Weg, den viele Krankenkassen in den vergangenen Jahren bereits gegangen sind: Im Jahr 2021 gab es drei Fusionen, für den Jahresbeginn 2022 sind zwei weitere angekündigt.
Die Krankenkassen dürften weiter unter einer angespannten Finanzlage leiden – der GKV-Schätzerkreis hat angekündigt, dass allein im Jahr 2022 ein zusätzlicher Finanzbedarf in Höhe von sieben Milliarden Euro bestehen wird. Daher ist es wahrscheinlich, dass sich der Trend zur Konsolidierung fortsetzen wird.
Das ist durchaus auch politisch gewollt. So fordern Gesundheitspolitiker:innen, dass sich die Zahl von derzeit rund 100 gesetzlichen Krankenkassen durch Zusammenschlüsse weiter verringert – seit Anfang des Jahrtausend gilt ein Zielbild von nur noch rund 20 bis 30 Kassen. Die Unternehmen müssen allerdings belegen können, dass die geplante Fusion auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Zwei Unternehmen zu einem zu vereinheitlichen, Daten, Systeme, und Unternehmenskulturen zusammenzubringen, ist ein komplexer Prozess, der gründliche Vorüberlegungen und einen langen Atem braucht. Er verspricht aber, dass die Krankenkassen ihre Wettbewerbssituation stärken, eine nachhaltige Versichertenstruktur schaffen und Arbeitsplätze sichern. Klingt nach einem attraktiven Ziel? Dann machen Sie sich gemeinsam mit uns auf den Weg, damit aus zwei wirklich eins wird.
Zu Beginn steht eine sorgfältige Analyse, in der gesetzliche Krankenkassen ihren Status quo und die Position im Wettbewerb betrachten. Im nächsten Schritt geht es um die Frage, welcher Wettbewerber überhaupt als Fusionspartner in Betracht käme. In diesem Prozess ist es oftmals sinnvoll, einen neutralen und vertraulich arbeitenden Gesprächsmoderator zur Anbahnung zu haben, der in der Praxis aber häufig fehlt.
Entscheidend bei den Überlegungen zu einem Zusammenschluss ist die individuelle finanzielle Situation einer gesetzlichen Krankenkasse. Sie wird stark bestimmt durch die Altersstruktur ihrer Versicherten und Fragen des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA).
Entschließen sich Krankenkassen zu einer Fusion, müssen sie ihre Datenbestände zu Versicherten aufeinander abstimmen und vereinheitlichen. Da die Wettbewerber aber oftmals über unterschiedliche IT-Infrastrukturen, Erfassungsgrundlagen und Datenbestände verfügen, kann die Harmonisierung zu einer Herausforderung werden – sie eröffnet aber auch die Chance, neue Möglichkeiten zur Datenanalyse gleich mitzudenken.
Ebenso wie die Infrastruktur müssen im Falle einer Fusion auch Arbeitsprozesse, der Aufbau der Organisationen und die jeweiligen Mitarbeiterstrukturen angeglichen werden. Am Ende steht eine möglichst weitgehende Vereinheitlichung der Prozesse.
Wenn zwei Krankenkassen fusionieren, stoßen auch zwei Unternehmenskulturen aufeinander. Daher bedarf es auf beiden Seiten eines Change-Prozesses, der die (interne) Kommunikation sowie das Verständnis von Führung und Zusammenarbeit unter Kolleg:innen einschließt. Ziel ist es, eine neue – möglichst einheitliche – Unternehmenskultur zu etablieren.
Durch die Fusion von zwei oder auch mehr Krankenkassen können Unternehmen sich eine starke Position im umkämpften Markt der gesetzlichen Krankenversicherung aufbauen – mit sicheren Arbeitsplätzen und einer Versichertenstruktur, die auch langfristig wirtschaftliches Arbeiten verspricht. Auf diesem Weg möchten wir gemeinsam mit Ihnen die folgenden Schritte gehen, die zu einer erfolgreichen Partnerschaft führen:
Unsere interdisziplinär aufgestellten Teams agieren dabei als Projekt- oder Teilprojektleiter. Gemeinsam mit Ihnen schaffen wir die nötige Klarheit, etwa wenn es um potenzielle Fusionspartner, eine Roadmap zur Fusion oder die nötigen Tools geht. Dabei handeln wir mit Fingerspitzengefühl und Vertraulichkeit.
Von der individuellen Analyse Ihrer Situation und des Wettbewerbsumfelds über die Planung und Durchführung bis zum erfolgreichen Abschluss Ihres Fusionsprojekts sind wir an Ihrer Seite. Und wenn Sie möchten auch noch darüber hinaus – als Ihr Sparringspartner.