Nachhaltige Ansätze und Lösungen liegen voll im Trend. Diese Entwicklung macht auch vor der Real-Estate-Industrie nicht Halt – denn die Branche ist einer der wesentlichen CO2-Emittenten. Entsprechend fordern Öffentlichkeit, Investoren und Politik Anpassungen in den Geschäftsmodellen der Immobilienunternehmen. Diskussionen über Enteignungen in Berlin, Mietstundungen während der COVID-19-Pandemie oder über den Klimawandel und nachhaltiges Bauen zeigen: Bereits heute beeinflussen die verschiedensten Stakeholder – Investoren, Mitarbeiter, Mieter, Öffentlichkeit und Politik – die Geschäftsaktivitäten der Branche.
Diese Entwicklung stellt die Branche vor signifikante Herausforderungen. Die größte Hürde ist die Umsetzung der regulatorischen Anforderungen auf EU- und Länderebene. Aber auch das Datenmanagement für eine erhöhte Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit fordert die Real-Estate-Branche heraus, ebenso wie die Aufgabe, Nachhaltigkeit mit den anderen Bereichen im Unternehmen zu verknüpfen.
„Die Fridays-for-Future-Bewegung und die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen des Sustainable-Finance-Aktionsplans der EU bringen Bewegung in die Diskussion rund um Nachhaltigkeit. Aber kommt das Thema auch im Portfolio an – oder nur im Kopf?“
Nachhaltiges Bauen und nachhaltige Immobilien sind keine neuen Themen für die Real-Estate-Branche. Neu ist jedoch die Dynamik, die in den vergangenen zwei Jahren rund um Nachhaltigkeit entfacht ist. Und auch während der COVID-19-Pandemie zeigte sich: Unternehmen, die eine hohe strategische Resilienz haben, nutzen Vorteile gegenüber Unternehmen, die sich vorher nicht mit derartigen Krisenszenarien auseinandergesetzt haben. Das Thema wird die Branche also auch in Zukunft begleiten, denn mit den Herausforderungen, die sich durch ein verändertes Klima ergeben, können neue Krisen auf die Immobilienwirtschaft zukommen. Unternehmen, die sich schon heute mit den möglichen Auswirkungen und dazu passenden Lösungen auseinandersetzen, haben daher einen klaren Vorteil.
Das Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel ist im Kontext von Immobilien besonders komplex. Um es möglichst strukturiert anzugehen, unterteilen es unsere Experten in fünf Themenblöcke:
Durch den hohen Energieverbrauch und die starke Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas sind Immobilien ein Schlüsselelement, um eine nachhaltigere Energieversorgung zu implementieren. Gebäude haben einen großen Druck zur Dekarbonisierung. Sie müssen ihre CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um über 80 Prozent senken. Die aktive Steuerung der energetischen Transition, weg von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energiequellen, reduziert die klimabezogenen Risiken für Investments deutlich. Wie genau diese energetische Transition aussehen wird, ist noch unklar. Mit der Hilfe von Szenarioanalysen lassen sich jedoch unterschiedliche Transformationspfade betrachten und eine Strategie erarbeiten, die möglichst vielversprechend in den unterschiedlichen Szenarien ist.
Ein relevanter CO2-Anteil von Gebäuden liegt in den verwendeten Baustoffen. Beton und Stahl sind sehr energieintensive, robuste Baustoffe, die über die normale Nutzungsdauer von Gebäuden hinaus verwendbar sind. Die CO2-Bilanz eines Gebäudes lässt sich signifikant reduzieren, wenn nicht mehr benötigte Baustoffe recycelt werden und auf diese Weise ein weiterer Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft gemacht wird.
Immobilien haben durch ihre hohen Emissionen starken Einfluss auf unser Klima. Dabei schneiden unterschiedliche Investments stark abweichend ab. Eine zentrale Herausforderung: Die Emissionsdaten der Gebäude sind häufig nicht oder nur unzureichend verfügbar. Daher müssen Immobilienunternehmen für eine geeignete Quantifizierung meist Annahmen treffen, um die Besonderheiten der Gebäude strukturell richtig abbilden zu können. Um den eigenen Anspruch zu formulieren, hilft die so genannte Impact Valuation. Mit dieser Analyse lässt sich der Temperaturbeitrag der Investments durch Emissionen nicht nur quantifizieren, sondern auch der Einfluss von im Gebäude gebundenen Treibhausgasen sichtbar machen.
Private und institutionelle Anleger legen vermehrt Wert darauf, dass Investments gewissen nicht-finanziellen Standards entsprechen. Bei Immobilieninvestitionen, die sich beispielsweise für Green Bonds eignen, können verbesserte Konditionen mit einem positiven Einfluss kombiniert werden. Das strategische Screening und die Identifizierung der geeigneten Assets sind von zentraler Bedeutung, um nachhaltige Finanzprodukte anbieten zu können.
Kriterien rund um Umwelt, Soziales und Unternehmensführung sind auch im Ankaufsprozess zu berücksichtigen. Wer diese Themen bereits im Rahmen einer ESG Due Diligence adressiert, kann einerseits besonders interessante Investments identifizieren und andererseits relevante Daten schon beim Erwerb erfassen.
Unternehmen, die sich frühzeitig strategisch zu Umwelt, Soziales und Governance (Environment, Social, Governance, kurz: ESG) positionieren, werden langfristig profitieren. Für eine entsprechende strategische Positionierung müssen sie jedoch vorab viele Fragen klären:
Unsere erfahrenen Experten für Real Estate unterstützen Sie bei der Umsetzung von ESG-Werttreibern im Rahmen einer Transformation des gesamten Unternehmens und bringen ihre branchenspezifische Expertise in alle Projekte ein.
Unser Portfolio umfasst folgende Aspekte:
Strategie für Finanzdienstleister: Unsere Experten unterstützen Unternehmen aus der Finanzdienstleistungsbranche mit Real-Estate-Bezug bei ihrer strategischen Ausrichtung. Dabei berücksichtigen wir die Anforderungen von Stakeholdern und Regulatorik. Wir legen das strategische Zielbild Ihrer Organisation fest und erstellen Gap-Analysen. Dadurch stellen wir eine ganzheitliche und zielgerichtete ESG-Transformation Ihres Unternehmens sicher. Diese Transformation beinhaltet eine Portfolio-orientierte, aktive Steuerung von unterschiedlichen Risiken, wie sie zum Beispiel durch den Klimawandel sowie die Anforderungen der Investoren an soziale Aspekte der Assets hervorgerufen werden.
Strategie bei Corporates: Wir begleiten Unternehmen aller Branchen bei der ganzheitlichen Integration von ESG-Faktoren zur Steigerung des Impacts – nach innen und nach außen. Wir unterstützen Sie bei der Konzeption und Implementierung eines innovativen und nachhaltigen Corporate Real Estate Managements (CREM). Dabei setzen wir auf kollaborative, digitale und Impact-bezogene Konzepte und berücksichtigen eine langfristige, zukunftsorientierte Strategie.
Due Diligence: Unsere Experten analysieren die Nachhaltigkeitsperformance auf Asset-, Portfolio- und Unternehmensebene. Sie identifizieren Verbesserungspotenziale hinsichtlich festgelegter und marktkonformer ESG-Kriterien.
Bewertung: Wir unterstützen Sie bei der Bemessung und Quantifizierung von Nachhaltigkeitsfaktoren und -risiken bei der Bewertung von Objekten und der Analyse der Auswirkungen auf Preise und Cash-Flows. Zusätzlich bieten wir relevanten Input, um den Einfluss unterschiedlicher energie- und klimabezogener Szenarien sowie den damit verbundenen Risiken auf den Wert von Gebäuden zu quantifizieren. Dabei gibt es die Möglichkeit, Gebäude individuell zu bewerten oder die Entwicklung eines Portfolios zu analysieren.
Rechtliche Einbettung: Unsere Experten begleiten Sie bei der Konzipierung und Implementierung nachhaltiger Verträge zur Transformation und Steuerung von Mieter- und Dienstleisterstrukturen. Wir beraten Sie auch aus rechtlicher Sicht, damit Sie Ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und dabei rechtliche Herausforderungen wie Datenschutzanforderungen berücksichtigen.
Bei unseren Projekten können wir auf umfangreiche Tools zurückgreifen, die uns bei der Identifizierung von klimabezogenen finanziellen Risiken für das Immobilienportfolio unterstützen. Dazu gehören die Szenarioanalyse und die Definition von Transformationspfaden.
Wir bieten einen ganzheitlichen und integrierten Beratungsansatz für Ihre End-to-End-Lösung mit Schnittstellen zu allen relevanten Industrien und Unternehmensbereichen aus unserem Netzwerk.
Mit unserer Branchenexpertise, in Kombination mit über 20 Jahren Erfahrung im Nachhaltigkeitsbereich, verwandeln wir Komplexität in echten Mehrwert für Ihre Geschäftstätigkeiten.
Gemeinsam mit Ihnen gestalten wir eine nachhaltige Zukunft und unterstützen Sie als Trusted Advisor dabei, die ESG-Transformation in die Realität umzusetzen.
„Die ESG-Anforderungen sollten möglichst schnell nicht nur im Kopf, sondern auch in der Organisation, in Prozessen, in Systemen und im Immobilienportfolio ankommen. Das Ziel ist klar, und der Weg wird sich finden.“
Mit unserer neuesten Erweiterung können Sie abschätzen, wie sich die Treibhausgasemissionen und Energiebedarfe Ihrer Gebäude innerhalb marktführender Transformationsszenarien verändern müssten. Sie können verschiedene Sanierungsmaßnahmen modellieren, um die Szenariopfade zu erreichen und so zu einer Einschätzung Ihrer (kostenoptimierten) Sanierungs- und Investitionsbedarfe gelangen.
ESG – der große Wandel in der Immobilienbranche
Partner, Global Real Estate ESG Leader, PwC Germany
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Partner, Real Asset Financial Services & Sustainability Consulting, PwC Germany
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Partner, Global Real Estate Leader / German Real Assets Leader, PwC Germany
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