Anti-Financial Crime und Krypto-Compliance

Die Regulierung von Kryptowerten nimmt Fahrt auf. Wie Unternehmen die Anforderungen umsetzen und Vertrauen bei ihren Kunden schaffen können.

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Dominik Schauerte ist Partner Forensic Services bei PwC Deutschland

Dominik Schauerte
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Die Regulierung von Kryptowerten nimmt Fahrt auf

Kryptowerte auf Basis der Blockchain-Technologie etablieren sich zunehmend am Finanzmarkt und gewinnen neben den klassischen Finanzinstrumenten an Bedeutung. Digitale Assets und damit zusammenhängende dezentrale Technologien wie Distributed-Ledger-Technologien (DLT) bergen allerdings auch große Risiken. Das gilt insbesondere mit Blick auf Geldwäsche und Sanktionen. So sind die Verdachtsmeldungen an die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) mit Bezug zu Kryptowährungen im vergangenen Jahr stark gestiegen.

Die Bundesregierung setzt sich verstärkt dafür ein, für Unternehmen einen sicheren Rechtsrahmen für Kryptowerte zu schaffen und Verbraucher:innen zu schützen. PwC unterstützt Unternehmen dabei, die von der Bundesregierung gesetzten Anforderungen an Digital Assets zu adressieren und in Einklang mit bestehenden Compliance-Prozessen zu bringen. So lassen sich die Potenziale der Digital Assets nutzen und gleichzeitig Vertrauen bei den Kunden aufbauen.

Blockchain-Technologien und Finanzkriminalität

Blockchain und Co. sind im Aufwind, doch die Risiken sind hoch. Da sich mit der Blockchain-Technologie die wahre Herkunft von Vermögenswerten leicht verschleiern lässt, nutzen Kriminelle diese vermehrt für ihre Zwecke aus.

Graph zur Marktkapitalisierung von Kryptowährungen im Zeitverlauf von PwC Deutschland

Im Jahr 2021 hat sich die Anzahl der Verdachtsmeldungen mit Bezug zu Kryptowerten im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdreifacht. Auch in den Folgejahren ist aufgrund des Inkrafttretens der Travel Rule ein rasanter Anstieg der Verdachtsmeldungen zu erwarten.

Graph zu FIU-Verdachtsmeldungen mit Krypto-Bezug von PwC Deutschland

Während der überwiegende Anteil dieser Meldungen noch von Kreditinstituten stammte, ist mit einer zunehmenden Anzahl an BaFin-Lizenzen für Kryptoverwahrer auch mit einem weiteren Anstieg der Verdachtsmeldungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen zu rechnen.

Wie PwC Sie dabei unterstützt

Je nach Geschäftsmodell und Institutsform bietet PwC Ihnen maßgeschneiderte Lösungen an, um Sie bei der Adressierung geltender Regularien und der Implementierung entsprechender Governance und Systeme zu unterstützen.

Von der klassischen Bank, die das Digital Assets Geschäft erschließen möchte, bis hin zum Neo Broker, der sein bereits vorhandenes Digital Assets Geschäft ins Ausland expandieren möchte – erfahren Sie im Folgenden, welche konkreten Lösungen wir Ihnen bieten und wie wir Sie schon heute auf die Trends von morgen vorbereiten können.

So setzen Sie die Regulierung von Digital Assets um und schaffen Vertrauen bei Ihren Kunden

Was bedeutet das für Sie und Ihr Unternehmen?

Die Bundesregierung ist sich der Chancen und Risiken der Distributed-Ledger-/Blockchain-Technologien bewusst und hat sich vorgenommen, die Potenziale für Unternehmen zu heben. Gleichzeitig will die Regierung für Unternehmen aber auch einen sicheren Rechtsrahmen schaffen und Verbraucher:innen schützen.

Einige Maßnahmen, um die Prävention von Finanzkriminalität zu stärken, sind bereits umgesetzt, beispielsweise die Aufnahme des Kryptoverwahrgeschäfts in das Kreditwesengesetz (KWG), die Einführung der Erlaubnispflicht für Kryptoverwahrgeschäfte und das Gesetz über elektronische Wertpapiere (eWpG). Egal, ob Sie bereits Ihr Digital Assets Geschäft umgesetzt haben oder sich noch in der Konzeptionsphase für das Thema Digital Assets befinden: Nun kommt es darauf an, die gesetzten kryptospezifischen Anforderungen zu adressieren und in Einklang mit bestehenden Compliance-Prozessen zu bringen.

In diesem Zusammenhang ist insbesondere die „Travel Rule“ zu beachten, die mit der Kryptowertetransferverordnung (KryptoWTransferV) am 1. Oktober 2021 in Kraft getreten ist.
Es ist zu beachten, dass die KryptoWTransferV voraussichtlich durch die für 2024 erwartete Neufassung der Geldtransferverordnung (EU) 2015/847 (GTVO) abgelöst wird. Die KryptoWTransferV verpflichtet betroffene Unternehmen, verstärkte Sorgfaltspflichten und interne Sicherungsmaßnahmen umzusetzen, um die bessere Nachverfolgbarkeit von Transaktionen bei Werten auf Blockchain-Basis zu ermöglichen. Darüber hinaus müssen sich Unternehmen auch damit auseinandersetzen, wie sie im Rahmen des Digital Assets Geschäfts das Monitoring von Transaktionen effektiv umsetzen.

Auf EU-Ebene wurde am 9. Juni 2023 das „Markets in Crypto Assets“ (MiCAR) Gesetz (Verordnung (EU) 2023/1114) veröffentlicht. Damit wurde erstmals eine Regulierung der Kryptobranche ähnlich wie jene des Wertpapiermarkts beschlossen. Sie beinhaltet etwa verstärkte Vorgaben zum Schutz der Kunden-Wallets und schreibt eine Lizenzpflicht für alle in der EU tätigen Kryptoanbieter vor. Konsumenten sollen künftig verstärkt geschützt werden, z. B. indem Stablecoins komplett gedeckt werden müssen.

Exkurs: Was gilt eigentlich als Kryptowert?

Nach dem Kreditwesengesetz erfüllen Kryptowerte die folgenden Voraussetzungen: Kryptowerte sind digitale Darstellungen eines Wertes, der

  • von keiner Zentralbank oder öffentlichen Stelle emittiert wurde oder garantiert wird und
  • nicht den gesetzlichen Status einer Währung oder von Geld besitzt, aber
  • von natürlichen oder juristischen Personen aufgrund einer Vereinbarung oder tatsächlichen Übung als Tausch- oder Zahlungsmittel akzeptiert wird oder Anlagezwecken dient und der
  • auf elektronischem Wege übertragen, gespeichert und gehandelt werden kann.
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Dominik Schauerte

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Partner, Risk & Regulatory, PwC Germany

Lars-Heiko Kruse

Lars-Heiko Kruse

Partner, Forensic Services, Anti-Financial Crime Leader, PwC Germany

Tel.: +49 160 96941067

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